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Selbsttest: Umzug (Teil 2)
Leck mich am Arsch! Verdammte Scheiße, was ne Arbeit! Ist man in einer Ecke fertig, sind drei neue Ecken dran. Hier dübeln, da putzen, zwischendurch schleppen und nebenbei mal eben kurz zu den scheiß Ämtern gurken, wo man eine Stunde vor jeder Tür sitzen muss, um dann zu erfahren, das der scheiß verfluchte Mitarbeiter-Penner zu Mittag isst, oder zwei Wochen Urlaub hat. Oder gerade watt-weiß-ich-wen bumst!

Ist man dann endlich dran, dann fehlt irgendwo ein Kreuzchen aufm Blatt, oder man braucht irgend einen Nachweis, den nur der Papst persönlich bei Vollmond aufm Scheißhaus einer evangelischen Moschee ausstellen darf!

Super Beispiel: Durch so einen lustigen Umzug fallen locker dreißig Millionen Tonnen Müll an. Ich dackel also zum Amt, um mir Infos über den Sperrmüll und einen Müllabfuhr-Plan geben zu lassen. So eine alte Schabracke, die ihre Brille an einer Kette um den Hals trägt, giftet mich an: „Nein! So geht das hier nicht (fauch), erst müssen sie sich abmelden, dann hier anmelden und dann bringen sie mir die Bestätigung, und erst dann gibt es das Willkommenspaket, da finden sie dann alles drin!“ Oh Gott! Was habe ich getan? Ich habe Beamte in ihren Manifesten der grundsätzlichen Weltanschauung erschüttert, indem ich ohne einen Antrag zu stellen nach einem Plan für die Müllabfuhr gefragt habe. Asche auf mein Haupt! Ihr Kotzbrocken!

Nicht genug, das man auf genügend Leute angewiesen ist, denen das alles kilometerweise am Arsch vorbei geht, nein, auf einmal werden auch alle noch zu Umzugsexperten, Handwerkern, Organisationsgenies und zu staatlich gekrönten Einrichtungsfachberatern. Aber alles nur mit dem Mundwerk!

Leute, die keinen Hammer am richtigen Ende packen können, erklären dann großspurig, wie SIE denn eine Küche aufbauen würden. Andere, die im Leben noch keinen Lolli selber verdient haben, stellen 1A-Finanzpläne auf und der Rest lässt der Dummheit freien Lauf indem über die Wohnung gemotzt wird, ohne die je einmal betreten zu haben. Ausgezeichnet! Ich habe gebe mir Mühe, darüber zu lachen, aber meistens kann mich die ganze Welt einfach nur äußerst geschmeidig am Arsch lecken!

Jedenfalls fällt auf, das gegenüber immer einer steht und aufpasst. Entweder so eine kleine, leicht gebückt gehende Oma, oder ihr Mann, der Opa mitm Hut aufm Kopp. Wir winken dann immer, grinsen freundlich, und geben ihr neue Namen, so wie „Frau Glotzrochen“. Aber die Vormieterin hat mich schon gewarnt: Wenn man abends von der Arbeit kommt, und die erwischt einen auf der Straße, dann gibt es kein Halten mehr: Dann wird das komplette Programm ausgepackt. Von „damals im Krieg“ über „meine Arterienverstopfung“ bis hin zum Krankenhausaufenthalt mit Stuhlgang, Farbe, Häufigkeit.

Ja, da sag ich doch nur: Ausgezeichnet! Entertainment vom Feinsten!

Letztens habe ich mich dann auch mal vorgestellt. Sie sich auch.

Sie heißt Frau Hoffacker!

Und einmal hat sie mich schon kurz erwischt, da hatte ich aber leider keine Zeit. Und tatsächlich: Eine Salve, schnell wie die eines Maschinengewehres, informierte mich über das Aussehen der Straße vor drei Jahrzehnten, und das ich gerne Fotos bestaunen dürfte, wenn ich wollte. ...watt für ne Frage: Ja klar will ich!

Beizeiten muss ich mir mal ein Stück Kuchen besorgen und zur Frau Hoffacker rüber aufn Kaffee gehen. Wenn die dann echt mit ordentlich Waschweiberweisheiten auftrumpft, dann gibt es hier demnächst eine neue Rubrik: „Frau Hoffacker sacht...“ Da bin ich sellba schon gespannt. Prost.

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