VORWORT
Immer mehr Leute wenden sich ab von unwissenschaftlichen, stümperhaften
Bewertungsansätzen, und befassen sich ausschließlich und ernsthaft mit
der nach unten offenen Bierskala. So bekommen wir immer öfter durchaus
interessante Anregungen aus vielen Städten Deutschlands, was die
Ernsthaftigkeit dieser mittlerweile etablierten Wissenschaft
unterstreicht.
Zuerst möchte ich deutlich unterstreichen, daß die Kriterien aus den
vorangegangenen Studien selbstverständlich ihre Gültigkeit und
Wichtigkeit behalten! Zudem genießen sie nach wie vor höchste Priorität!
Die Zusätze aus vorliegendem Skript dienen ausschließlich als
Verfeinerung und als Denkanstoß.
EINLEITUNG
Hat man ein zu bewertendes Objekt Bewertet, so geht man davon aus, daß
alle Kriterien (von oben nach unten: Begabung, Charakter, Ausstrahlung)
nach bestem Wissen und Gewissen berücksichtigt worden sind. Nun streitet
sich die Fachwelt immer noch darüber, ob Kriterien mitberücksichtigt
werden dürfen oder sogar müssen, die nicht rein optischer Natur sind.
Wenn es dann so sein sollte, dann dürfen diese (Zusatz-) Kriterien
natürlich nicht das Gewicht haben, wie die (Haupt-) Kriterien, fließen
aber trotzdem zumindest tendenziell mit in die Bewertung ein.
KRITERIUM: SOUND
So ist es zum Beispiel beim (Zusatz-) Kriterium "SOUND". Das Kriterium
"SOUND" beschreibt die akustischen Laute des zu bewertenden Objektes
ausschließlich während der Zeit des Koitus, wobei hier auch in
besonderen Ausnahmefällen, in denen es unumgänglich scheint, die
vorangegangene Zeit der "zwei Punkte" hinzugezählt werden darf. Nun wird
der Sound aber nicht in Zahlen Bewertet, sondern (wie bei einem Motor
eines hochwertigen Automobils) in
1) gar kein Sound. Das bedeutet Stille während des Koitus auf Seiten des
zu Bewertenden Objektes und ist als äußerst negativ zu betrachten.
Vergleichbar mit einem stillen Motor, wer braucht sowas?
2) wenig Sound. Ebenfalls negativ.
3) geht so. Das ist als schwaches Mittelmaß zu deuten.
4) OK. Das ist als Mittelmaß zu werten.
5) sehr OK. Das ist als oberes Mittelmaß zu werten, und ehrt das zu
bewertende Objekt zumindest in geringem Maße.
6) sehr guter Sound. Das ehrt das zu bewertende Objekt in hohem Maße.
Vergleichbar mit einem Motor, dessen Sound man nicht nur hört, sondern
schon fühlt.
7) SUPERSOUND! Kommt in der Praxis selten vor und gilt als oberstes
Gütesiegel im Bereich "SOUND". Und spätestens hier stellt sich die
Frage, ob eine bereits bestehende Bewertung nicht nach unten korrigiert
werden darf oder sogar muß, wenn ein SUPERSOUND vorliegt. Das Komitee
duldet hier in der Regel leichte Änderungen von bis zu vier Zählern.
Selbstverständlich kann man den Sound eines Motors erst einwandfrei
Bewerten, wenn man "SOUNDCHECK" während einer "TESTFAHRT" gemacht hat!
Merke: Fachbegriffe "SOUNDCHECK" und "TESTFAHRT"!
KRITERIUM: SÜTTERN
Wie beim Zusatzkriterium "SOUND" ist auch das Kriterium "SÜTTERN" nur
als Zusatz anzusehen, und darf keinesfalls das gleiche Gewicht besitzen
wie Äußerlichkeiten. Das Wort "süttern" hat seinen Ursprung in einem
kleinen Dorfdialekt und bedeutet in etwa: "Zu viel reden, und dann noch
dumme Scheiße." Süttern ist also negativ behaftet. Hier gibt es kaum
Abstufungen, allerdings gilt "SÜTTERFREI" als sehr positive Eigenschaft
des zu bewertenden Objekts. In der Praxis kommt man in der Zeit vor dem
ersten Punkt kaum um das süttern herum, und zwar auf beiden Seiten. Man
sollte jedoch bestrebt sein, so wenig wie nur möglich zu süttern.
Schafft es das zu bewertende Objekt ohne süttern zu einem, zwei oder gar
drei Punkten überzugehen, ist das als äußerst positiv zu betrachten. In
der Praxis ist süttern nach dem dritten Punkt absolut inakzeptabel, und
sogar fünf Zähler plus bei der Bewertung wird in der Regel vom Komitee
geduldet.
Süttert ein zu bewertendes Objekt in der Praxis OHNE Aussicht auf einen,
zwei oder drei Punkte, so ist noch nicht eindeutig geklärt, wie damit zu
Verfahren ist. Es empfiehlt sich, so ein zu bewertendes Objekt unter
allen Umständen konsequent zu meiden! In der Theorie wäre das Objekt
natürlich mit "Durchgefallen" zu Bewerten, nur leider lässt sich das
noch nicht ohne weitere Überlegungen in die Praxis umsetzen. Die
Forschungen laufen.
KRITERIUM: MÜHE
Ein zu bewertendes Objekt darf ohne weiteres eine bessere Bewertung
bekommen, die auch bis zu vierzehn Punkten gehen darf, wenn das Objekt
sich sichtlich Mühe gibt, im Bezug auf ihr äußeres Erscheinungsbild.
Eben diese Äußerlichkeiten gehören ja bekanntlich zu den Hauptkriterien
der Wissenschaft der nach unten offenen Bierskala!
PLUSPUNKTE/MINUSPUNKTE
Pluspunkte: Bekanntlich bezeichnet man verschiedene Aktivitäten mit dem
zu bewertenden Objekt als einen, zwei oder drei Punkte. Nun ist es aber
so, daß mehrere Male "Punkte" mit dem selben zu bewertenden Objekt NICHT
aufsummiert werden! Es zählt nur ein Mal die höchste Punktzahl aus allen
Versuchen!
Das heißt in der Praxis: Mit einem zu bewertenden Objekt lassen sich
maximal drei Punkte machen. Bei mehreren Versuchen (Beispiel: einmal
zwei Punkte, bei nächsten Treffen einen Punkt, bei nächsten Treffen drei
Punkte) zählt ausschließlich einmalig der höchste Versuch (in diesem
Fall: drei Punkte)! KEINESFALLS werden die Punkte zusammengezählt!
Minuspunkte: Begeht man nun den Fehler, und macht mit einem zu
bewertenden Objekt ein zweites Mal drei Punkte, so wird das zweite Mal
als DREI MINUSPUNKTE gewertet, und man ist in der Gesamtwertung bei DREI
MINUS DREI GLEICH NULL PUNKTE!
Jede weitere Punktzahl wird ausschließlich abgezogen, was unter
Umständen auch weit in den Minusbereich gehen kann. Das ist
selbstverständlich ein Armutszeugnis für den Bewerter!
MINUSPUNKTE IN DER BEZIEHUNG
Seit je her wurden Punkte in der Beziehung/Ehe wie außereheliche Punkte
behandelt. Das führte dazu, daß fleißige Mitarbeiter und Wissenschaftler
trotz großer Bemühungen nicht in den Bereich der Gesamt-Pluspunkte ihrer
persönlichen Punkteliste kamen. Doch Dr. Buchheim von der mächtigen Band
SKUM aus Köln hat sich für seine Doktorarbeit genau diesem Thema
gewidmet und weiter erforscht. Dazu benutzte er teilweise Ergebnisse
empirischer Studien auf dem Gebiet "außereheliche Punkte" von Frau Dr.
Suzi. Seine Ergebnisse sind verblüffend!
Es gibt keine Minuspunkte in der Partnerschaft/Ehe!
Außereheliche /-partnerschaftliche Minuspunkte sind wie ein Dispo
anzusehen, wie das Konto auf der Bank, das man immer weiter ausreizt und
ins Minus zieht, und sich damit mehr und mehr ein Armutszeugnis
ausstellt. Merke: Fachbegriff "DISPO"!
Eheliche/Partnerschaftliche Minuspunkte dagegen sind wie Zinsen
anzusehen, die man für seinen Bausparvertrag erhält. Der Bausparvertrag
gilt im übertragenden Sinne als Partnerschaft, und ist wie üblich auf
sieben Jahre festgelegt. In dieser Zeit überzieht man nicht sein Dispo,
sondern erhält Zinsen auf seinen Bausparvertrag. Merke: Fachbegriff
"ZINSEN EINFAHREN FÜR DEN BAUSPARVERTRAG".
FLEISSKÄRTCHEN
Gibt sich das zu bewertende Objekt während der drei-Punkte-Phase
offensichtlich Mühe (rein technisch betrachtet), so wird ein imaginäres
"Fleißkärtchen" vergeben. Bei großen Anstrengungen entsprechend eine
große "Fleißkarte". In der Praxis höchst selten gibt es auch noch die
größte Steigerung, die "Fleißlandkarte". Diese will allerdings hart
erarbeitet sein.
KRITERIUMSVORSCHLAG: Beine
Der Bereich des zu bewertenden Objekts abwärts der Ausstrahlung bis zum
Knöchel (vorderer und hinterer Bereich) wurde als neues Kriterium
vorgeschlagen, stieß aber auf wenig Interesse. Abgelehnt ist der
Vorschlag jedoch noch nicht, aber auch noch nicht weiter
wissenschaftlich untersucht. Bisher geht man davon aus, das dieser
Bereich nicht von Relevanz ist, und ein eigener, geschmeidiger
Fachbegriff existiert ebenfalls noch nicht.
FORSCHUNGEN
Forschungen finden vorrangig praxisbezogen in sinnvollem Umfeld unter
relevanten Bedingungen statt. Das bedeutet, daß die wichtigsten Theorien
in freier Wildbahn entstanden sind und voraussichtlich auch entstehen
werden. Um wissenschaftlich vorgehen zu können, ist es also notwendig,
sich den Anforderungen der Forschung zu stellen.
In der Praxis sieht das dann so aus: Die Bewerter finden sich dort
zusammen, wo reichlich zu bewertende Objekte zu finden sind. Dann werden
die bereits definierten Erfrischungsgetränke zu ausschließlich 0,5 Liter
zu sich genommen und dabei wird Bewertet.
Als Fachbegriffe für diesen Arbeitsablauf haben sich "jescheit sein" und
"uppmaachn" etabliert. "Jescheit sein" bedeutet im Dialekt "Gescheit
sein", also "intelligent sein", was diesen Arbeitsablauf auch
verblüffend einfach zusammenfasst.
"Uppmaachn" bedeutet im Dialekt "aufmachen", und gemeint ist das
alkoholhaltige Erfrischungsgetränk zu 0,5 Liter.
Jescheit sein und uppmaachn kann man auch ohne Anwesenheit zu
bewertender Objekte. Das ist zwar dringend empfohlen, aber führt in der
Praxis seltener zu verwertbaren Forschungsansätzen.
SCHLUSSTEIL
Nun gut, mir bleibt nur zu sagen, das voraussichtlich das gesamte
Komitee auf dem Wacken:Open:Air 2004 Anfang August vertreten sein wird
(standesgemäß vor den Duschen), und wie immer im Zuge des Aufmarsches
der "Duschband" jederzeit dazu bereit ist, Fragen zu beantworten und
kritische Anregungen zur Kenntnis zu nehmen. Selbstverständlich wird das
Komitee und deren Bewerterazubis (auch auf vielfachen Wunsch) wieder
alles wegbewerten. Zudem wird auch dort wieder die Seriösität der nach
unten offen Bierskala eindrucksvoll unter Beweis gestellt werden!
Als Schlußwort möchte ich die Gelegenheit nutzen, um darauf aufmerksam
zu machen, daß ich weder Erfinder noch alleiniger Wissenschaftler dieses
Sektors bin! Ich habe nur damals sofort die Wichtigkeit erkannt und mich
dieser Wissenschaft mit Haut und Haar verschrieben. Und ich fasse
lediglich unsere Untersuchungen zusammen und schreibe sie nieder, damit
jeder davon profitieren kann! Zudem besteht das oberste Bewerterkomitee
aus mehreren Professoren, und unsere unterstellten Doktoren und Azubis
sind kaum noch zählbar. Und es werden täglich mehr, aus gegebenem Grund.
Die unsagbar vielen Facetten und Kombinationsmöglichkeiten sind schier
unerschöpflich und bedürfen noch unglaublich vieler Untersuchungen.
DER ERSTE SCHRITT IST GETAN, ABER DIE REISE IST NOCH WEIT!
Prof. Dr. Dr. Kollege (Komitee)
Prost.
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