Skid Row -
Skid Row
(1989 – Atlantic)
Ich kann unmöglich Monat für Monat eine Platte herausheben, die es
verdient hat abgefeiert zu werden, ohne einmal ganz geschmeidig das
selbstbetitelte Debüt von SKID FUCKIN´ ROW dazwischen zu schieben! Da
mag die neue Platte noch so scheiße sein, und der neue Sänger noch so
hundsgewöhnlich wie Schokokekse zu Weihnachten, das macht mein Gewissen
einfach nicht mit!
Und zum Glück hat sich mir diesen Monat keine wirklich anständige Platte
vorgestellt, so das ich ohne zu lügen behaupten kann: SKID ROW waren
die wahren GUNS ´N` ROSES der 90er! Mit einem Sänger, der verdammt noch
mal wirklich singen konnte und immer noch kann, und Sebastian Bach war
und ist der letzte geborene Frontmann, die Rampendrecksau, die von
allen Bands der Welt verzweifelt gesucht wird!
Und verdammt noch mal, wegen dem Basser Rachel Bolan habe ich mir damals
selbstverständlich ein Loch ins Ohr und in die Nase dübeln lassen,
damit ich die scheiß Kette irgendwo dran hängen konnte! Das war für
mich mehr als nur eine kack Platte! Das war mein persönliches New
Jersey in Morsbach! Kommt ja in etwa aufs Gleiche raus.
Einen einzelnen Song rauszuheben ist kaum möglich, obwohl „Youth gone
wild“ wahrscheinlich die Ewigkeit überdauern wird, nicht zuletzt wegen
einem Gottriff, das seit der Sekunde seiner Geburt auf dem
Glam-/Sleazerock-Thron festgemeißelt ist, und einem Text von Gottes
Gnaden, der in wenigen Zeilen auf Ewig die ganze Kultur der Rockmusik
zusammenfasst.
Hach, hätten die Jungs sich bloß mal zusammengerissen und sich nicht
verkracht, dann hätten sie da weitermachen können, wo sie mit „Slave to
the Grind“ aufgehört haben. Stattdessen tingelt jetzt irgendwo das
großartigste Gitarrengespann der Welt umher, allerdings ohne den
unangefochtenen König der Stimmbänder! Verflucht, was hätte nicht alles
sein können, ich könnte kotzen, wenn ich dran denke! - KOLLEGE 07/04
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