duschen ist KEIN heavy metal
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Die Platte des Monats Dezember 2004
dez_2004 LILI - Uschialarm!

#01 Superstar
#02 Farin U.
#03 500 Singles
#04 Selbstfeiermeister
#05 Fantastisch
#06 Vorbei
#07 Du Nervst
#08 Hallo Virgin
#09 4 Stunden
#10 Kleine Taschenlampe Brenn

Was haben wir gewartet! Was haben wir gebetet! Und immer wieder wurde die Welt mit dem Spruch „et kütt wenn et kütt“ vertröstet (Erklärbär: Kölscher Dialekt für „es kommt wenn es kommt“).

Und als schon niemand mehr dran glauben wollte, erhebt sich die erste Lili-Platte vor unseren Augen wie ein Phoenix aus der Asche…

Das Cover: Schwarzrosa, mit einem rosa Pudel, der ein Nietenhalsband trägt.

Der Titel: Uschialarm!

Zehn Mördertraxx in brennendem Soundgewand aus dem Studio von (Achtung!) „xtreme sound cologne“. Na, passt ja.

Titel Nummero uno, „Superstar“, ist geklaut. Und zwar von wegen „Movie Star Movie Star, oho, you think you are a movie…“. Ist bekannt. Farin U., 500 Singles, Selbstfeiermeister (cooler Titel!), ein Hit jagt den nächsten.

Auf Track 5, „Fantastisch“, sollte man sich das Shake-Ei im Hintergrund ganz genau anhören, das ist nämlich der kleine aber feine Unterschied zu anderen Platten, wo es eben kein Shake-Ei zu hören gibt. Na gut, hier auch nicht, aber niemand geringeres als ich selber habe das Ei im Studio eingeshaket, und irgendwie, finde ich, rockt die Scheibe dadurch schon wesentlich mehr. Naja, leider heißt das Stück nicht mehr „Fa-Fa-Fa-Fa-Fa-Fantastisch“. Klang nämlich auch gut. So wie mein Gegröle am Schluss von dem Stück: Repeat und abfeiern!

Nach einer knappen halben Stunde kommt auch schon der letzte Burner: „Kleine Taschenlampe brenn“. Das alte NDW-Stück. Hut ab.

So, im Booklet gibt’s ein schickes Foto, nämlich das, was auch auf der Homepage ist, und wer vorher per Internet der Band ne Mehl geschickt hat, in der er seinen Lieblings-Lili-Hit mitgeteilt hat, der wird da namentlich erwähnt. Liest sich wie eine Auflistung der Punkrock-Elite!

Ich darf noch erwähnen, das sich die Band, musikalisch betrachtet, nun endgültig vom Stil der einzig wahren Lili-Schlagzeugerin Anke gelöst hat, und dass das Schlagzeug nun einen ganz anderen, stilistischen Weg beschreitet. Davon kann man halten, was man will, ich für meinen Teil bin strikt dagegen!

Die Live-Umsetzung muss wohl auf die Keyboard-Parts verzichten, dafür wird aber auch direkt ein Handy-Klingelton von „Superstar“ mitgeliefert. Ist ja auch schön.

Und über Allem thront natürlich die einzigartige, unverkennbare Stimme von Ylva herself, die man unter einer Millionen sofort raushört! So auch im Überhit „Selbstfeiermeister“, wo ein scheinbar ziemlich cooler Typ besungen wird: „Du denkst du wärst so schön wie Barbie doch sag hat Barbie eigentlich Abi…“ Ungeschlagen!

Aber trotzdem: Riesen Platte, ein einzigartiges Hitfeuerwerk mit plötzlichen Überraschungsmomenten und lyrischen Feinheiten, kraftvoll dargeboten! Neun von zehn Punkten (wegen Anke!). Prost.
- KOLLEGE 12/04

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