LILI - Uschialarm!
#01 Superstar
#02 Farin U.
#03 500 Singles
#04 Selbstfeiermeister
#05 Fantastisch
#06 Vorbei
#07 Du Nervst
#08 Hallo Virgin
#09 4 Stunden
#10 Kleine Taschenlampe Brenn
Was haben wir gewartet! Was haben wir gebetet! Und immer wieder wurde
die Welt mit dem Spruch „et kütt wenn et kütt“ vertröstet (Erklärbär:
Kölscher Dialekt für „es kommt wenn es kommt“).
Und als schon niemand mehr dran glauben wollte, erhebt sich die erste
Lili-Platte vor unseren Augen wie ein Phoenix aus der Asche…
Das Cover: Schwarzrosa, mit einem rosa Pudel, der ein Nietenhalsband
trägt.
Der Titel: Uschialarm!
Zehn Mördertraxx in brennendem Soundgewand aus dem Studio von (Achtung!)
„xtreme sound cologne“. Na, passt ja.
Titel Nummero uno, „Superstar“, ist geklaut. Und zwar von wegen „Movie
Star Movie Star, oho, you think you are a movie…“. Ist bekannt. Farin
U., 500 Singles, Selbstfeiermeister (cooler Titel!), ein Hit jagt den
nächsten.
Auf Track 5, „Fantastisch“, sollte man sich das Shake-Ei im Hintergrund
ganz genau anhören, das ist nämlich der kleine aber feine Unterschied
zu anderen Platten, wo es eben kein Shake-Ei zu hören gibt. Na gut,
hier auch nicht, aber niemand geringeres als ich selber habe das Ei im
Studio eingeshaket, und irgendwie, finde ich, rockt die Scheibe dadurch
schon wesentlich mehr. Naja, leider heißt das Stück nicht mehr
„Fa-Fa-Fa-Fa-Fa-Fantastisch“. Klang nämlich auch gut. So wie mein
Gegröle am Schluss von dem Stück: Repeat und abfeiern!
Nach einer knappen halben Stunde kommt auch schon der letzte Burner:
„Kleine Taschenlampe brenn“. Das alte NDW-Stück. Hut ab.
So, im Booklet gibt’s ein schickes Foto, nämlich das, was auch auf der
Homepage ist, und wer vorher per Internet der Band ne Mehl geschickt
hat, in der er seinen Lieblings-Lili-Hit mitgeteilt hat, der wird da
namentlich erwähnt. Liest sich wie eine Auflistung der Punkrock-Elite!
Ich darf noch erwähnen, das sich die Band, musikalisch betrachtet, nun
endgültig vom Stil der einzig wahren Lili-Schlagzeugerin Anke gelöst
hat, und dass das Schlagzeug nun einen ganz anderen, stilistischen Weg
beschreitet. Davon kann man halten, was man will, ich für meinen Teil
bin strikt dagegen!
Die Live-Umsetzung muss wohl auf die Keyboard-Parts verzichten, dafür
wird aber auch direkt ein Handy-Klingelton von „Superstar“
mitgeliefert. Ist ja auch schön.
Und über Allem thront natürlich die einzigartige, unverkennbare Stimme
von Ylva herself, die man unter einer Millionen sofort raushört! So
auch im Überhit „Selbstfeiermeister“, wo ein scheinbar ziemlich cooler
Typ besungen wird: „Du denkst du wärst so schön wie Barbie doch sag hat
Barbie eigentlich Abi…“ Ungeschlagen!
Aber trotzdem: Riesen Platte, ein einzigartiges Hitfeuerwerk mit
plötzlichen Überraschungsmomenten und lyrischen Feinheiten, kraftvoll
dargeboten! Neun von zehn Punkten (wegen Anke!). Prost.
- KOLLEGE 12/04
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