Konzertbericht:


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Abgeschickt von christian am 12 Dezember, 2004 um 13:57:34:

So ein Konzertchen hat ja immer die Begleiterscheinung, dass man am nächsten Morgen bis Mittags pennt und dann Kopfschmerzen hat. Dagegen hilft entweder die mädchenhafte Einnahme einer Kopfschmerztablette oder das etwas männlichere Schreiben eines Konzertberichts. Gestern ging mal wieder im Tsunami-Club der Punk ab. Losgehen sollte es um 20:00 Uhr. Da ich irgendwie jedes Mal wieder den Fehler mache, zu glauben, dass wenn 20:00 Uhr auf dem Flyer steht, es auch um 20:00 Uhr losgeht, war ich natürlich auch um 20:00 Uhr und somit viel zu früh da. Viel, viel, viel zu früh! Aber da ich für diesen Abend eine bunte, lustige Truppe um mich geschart habe, war das erst mal kein Problem. Ab zum Kiosk, Bier kaufen, in den Eingang vom Tsunami stellen, `ne Runde schwofen und über meine Witze lachen. Dabei haben wir ungemein wichtig ausgesehen, da wir von fast jedem nach uns eintreffendem Gast begrüßt wurden. Nachdem wir überlegt hatten, irgendwann in unserem Leben mal Juxeshalber ein alkoholfreies Cola-light-Bier zu bestellen, wurde aus unserem Trio ein Quintett. Fünf von uns hatten wieder Durst, unten gab es Bier und außerdem ging es mit der ersten Band los. Die hießen Phew und spielten laut Flyer einen Punkjazzhardcoremix. Ich merkte schnell, dass ich mit diesem Musikstil nicht viel anfangen konnte. Ein Schlagzeuger und ein Bassist im Sommerkleid spielten zu irgendwelchen irgendwo einprogrammierten Geräuschen ihr Instrument und eine Sängerin schrie oder sang dazu. Die Stimme der Sängerin war aber verdammt geil. So richtig räudig, rotzig und aggressiv. Man ließ sich später erzählen, dass der Bassist ein Exmitglied von Guts Pie Earshot ist und heuchelte Dank für diese Information vor. Vielleicht fand ich zur Musik von Phew auch keinen Zugang, weil ich Probleme mit Liedern habe, die im Schnitt zehn Minuten dauern. Aber dieses Problem sollte sich bei der nächsten Band nicht stellen, da es sich hier um Old Styles Best handelte, die sich dem Covern von Punk- und Hardcoreklassikern verschrieben haben. Von den Misfits und den Ramones aus wurde über Turbonegro bis Minor Threat und Negative Approach so alles gespielt, was gut nach vorne geht. Ich fands spitze und bekam plötzlich Lust, etwas total verrücktes zu machen. Also stellte ich mich an den Rand und sah einfach nur zu. Mann, Mann, Mann. Da jagt ein Klassiker den nächsten und was mache ich? Ich lass den Pogo Pogo sein und stelle mich an die Seite. Ab und zu wundere ich mich über mich selbst, wie ausgeflippt ich manchmal sein kann. Als letzte Band spielte dann die Band, wegen der ich überhaupt erschienen bin. INNER CONFLICT. Das die Bands meines Interesses immer die Angewohnheit haben müssen, als letztes zu spielen. Aber jetzt standen sie ja auf der Bühne. Nanu? Kein Schlagzeuger? Nee, heute wird zum Drumcomputer gespielt. Na, ob das gut geht? Der Sound war die ersten Lieder über jedenfalls recht bescheiden. Ob der Sound dann besser wurde oder ob ich mich einfach an den vorhandenen gewöhnt habe, weiß ich nicht. Jedenfalls kehrte ich in meine alte Langweilerrolle zurück und tanzte ein bisschen vor der Bühne rum und schrie einige Passagen mit. Langsam wurde ich auch immer voller, aber lustig war es. Haben da echt einen anständigen Auftritt hingelegt und den Gitarrensaitenwechsel hat man fast nicht bemerkt. Gegen Ende war ich doch ganz froh, dass es in so Läden immer so schön laut ist, da ich mich sonst ganz, ganz schön blamiert hätte. Ich kam gerade vom Pullern und denk mir, wie geil, die covern Turbonegros Prince of the Rodeo. Ich mich in den Pogomopp gestürzt, die Arme hochgerissen und Prince of the Rodeo gegrölt, nur um dann ein paar Augenblicke später zu merken, dass es das gar nicht war. Aber hat zum Glück ja niemand gehört. Ok, Konzert ist vorbei. Jetzt konnte man sich erst mal wieder sammeln und bemerken, dass aus unserem Quintett während dem Konzert unbemerkt wieder ein Trio geworden ist. Zwei Aufklärungsmärsche durch den Schuppen blieben erfolglos und man zog dann zu dritt von dannen. Prima, können wir ja noch `ne Runde Skat spielen. Nicht? Ach, der dritte Mann muss morgen arbeiten und demnach jetzt in die Koje. Na gut, geht man noch zu zweit einen trinken. Ab ins PlanB und da noch ein Bier reinschrauben. Leider passte auch nur noch dieses eine rein. Aber egal. Bier, schwofen, Inner Conflict, nach Hause laufen – was will man mehr?


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