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Overath Rockcity 2005
Ein neues Jahr ein neues Overath-Rock-City Open-Air!
Nachdem der mächtige Koschmann dieses kleine, aber durchaus ansehnliche Festival 2004 aus der Taufe gehoben hat, soll es also ein zweites Mal stattfinden, pünktlich am ersten Wochenende der Schulferien in Nordrhein-Westfalen.

Das Lineup verspricht einen netten Tag:
Hypermind, Chefdenker, Dorfdisko, LebensWeGe, Schrottgrenze, Muff Potter und Dirty Deeds '79 mit abschließender Aftershowparty.
Wenn das Wetter mitspielt wird's sicher prima. Die überaus gutmütige Caro, Gitarristin der Mädchen-Pop-Punk-Band Lili und der Mousse-T-Live-Show-Begleit-Band und Presseansprechpartnerin des ORC05 verschafft mir unter Absprache mit dem mächtigen Andreas Koschmann zwei Presse-Pässe. Kann also sofort losgehen.

Der große Vorteil dieses Festivals gegenüber anderen ist vor allem die geringe Anfahrtszeit von etwa zehn Minuten (mit Parken vor dem Supermarkt und Kiste Bier kaufen!).

13:30Uhr – Ankunft am Gelände
Erstmal alte Freunde begrüßen und locker machen, das klappt wir erwartet sehr gut und mit fällt es nicht schwer meinen Zug zu kriegen. Annas Auftrag für heute ist neben Trinken und Bands gucken Photos machen. Wir verbringen die meiste Zeit mir Ersterem, was dazu führt, dass sich unsere Ausbeute am Ende des Abends nicht wirklich sehen kann.

14:00Uhr – Betreten des Geländes
Man guckt sich um und stellt fest, dass das Gelände dieses Jahr etwas größer ist, zumindest meine ich das, denn andere beklagen sich darüber, dass es letztes Jahr größer war. Bier gibt's auch und ist auf den ersten Blick auch gar nicht so teuer – für 1.50 gibt's ne Flasche Bier, diese wird dann allerdings in einen Pappbecher gekippt. Soll mich aber nicht stören, ich musste schließlich nichts für den Eintritt zahlen, stelle aber später fest, dass ich eine doch nicht ganz unerhebliche Summe in diese Bierbecher investiert haben muss, aber zu diesem Zeitpunkt bin ich bereits dermaßen locker gemacht, dass es mich nicht mehr interessiert.

14:30Uhr – Hypermind
Hypermind hießen mal Fucking Neighbours und kommen aus Overath. Vier Jungs spielen Instrumente, wie man das so kennt, Gitarren, Bass, Schlagzeug und vorne hüpft ein rothaariges Mädchen in der Gegend rum und betreibt so eine Mischung zwischen Singen und Gröhlen. Die Musik ist nicht wirklich gut und strotzt auch nicht gerade vor Kreativität noch von Innovation. Der Sound ist aber gut. Und trotz Mittagssonne macht auch die Lightshow was her. Das Gelände ist noch ziemlich leer, ist ja auch noch früh, und Hypermind nicht unbedingt eine Band zur Eröffnung eines Festivals. Ein Refrain läßt mich und den Niki allerdings nicht mehr los, während wir dort so stehen und uns das Spektakel ansehen – "Shame on you, Motherfucker!". Es sollte der meist zitierte Satz dieses Abends werden.
Die Uhr läuft weiter und ich komme langsam durcheinander, also:

Dann – Chefdenker
Endlich beginnt sich das Gelände mal zu füllen, vor der Bühne machen sich standesgemäß die aus allen Himmelsrichtungen angereisten Asseln breit und erwarten die eine oder andere Darbietung von Filmriss. Darauf müssen sie nicht lange warten, ist nämlich das erste Lied, oder Opener wie man das so nett nennen kann. Der wehrte Kollege steht von Anfang an mit senkrecht gestellter Gitarre auf der Monitorbox, könnte man Eyecatcher zu sagen, wenn man auf solche Ausdrücke steht. Über beide Platten hinweg werden alle Hits gespielt, am Ende noch ein bisschen Werbung für die neue Platte "Eine von hundert Mikrowellen", das Ende von Filmriss nochmal anspielen und das Konzert ist vorbei. Backstage erstmal kleine Begrüßungszeremonie, man kann sich vorstellen welcher Satz dabei fällt: "Shame on you, Motherfucker!"

Nach Chefdenker – Dorfdisko
Dorfdisko sind das neue Pferdchen im Stall des Major Labels Motor und sind ein bisschen auf Promotour, da kommt das Overath-RockCity ja nicht ganz unangehm. Die Jungs schaffen es allerdings mich schon in den ersten Minuten davon zu überzeugen, dass das nichts für mich ist. Musikalisch gesehen bestimmt keine Schülerband, aber man kann das hier alles nur als nett bezeichnen – vor allem die Musik. Trotzdem gucke ich weiter artig zu, auf einen Hit warte ich aber vergebens. Das Ganze erinnert ein wenig an Kettcar und das ist nun wirklich nichts für mich, ich gebe auf und kaufe mir lieber noch mehr Bier. Backstage treffen wir den Kollegen und überlegen uns lustige Fragen für spätere Interviews von der Art "Sachma, findeste deine Platte eigentlich genau so scheiße wie wir?" - Gelächter ... Zeit totschlagen mit Bier kaufen.

Dann – LebensWeGe
Schließlich unterhalte ich mich mim Michael, der sich im Rahmen seiner Reggae/Hiphop-Band LebensWeGe MiMo nennt und nicht mehr Gitarre spielt, sondern nur noch Sprechgesang auf der Bühne praktiziert, was ich persönlich schade finde, denn der Mann versteht es, Gitarrenspielkram vom allerfeinsten von sich zu geben.
Konzert los, alle betreten die Bühne und das sind viele, da hüpfen erstmal neben eben angesprochen Mimo noch zwei Jungs rappend über die Bühne und die Riesenkapelle macht eine Ska/Reggae/HipHop dazu, immer wieder witzig anzusehen und bestimmt auch sehr gut, nur halt nicht so mein Geschmack, aber das schaffen die sicher auch noch. Das Publikum ist auf jeden Fall begeistert und hüpft ebenfalls in der Gegend rum, das Gelände ist mittlerweile voll, obwohl es sich während Dorfdisko kurzfristig bedenklich geleert hat.

Etwas später – Schrottgrenze
Da sinnse wieder! Schrottgrenze haben in Overath ihr Publikum und das ist da, um die Band abzufeiern.
Gespielt wird eine bunte Mischung alter und neuer Lieder, jedes wird wie erwartet vom begeisterten Publikum mitgesungen und die Band wird am Ende mit ordentlich mit Applaus für die dargebrachte Leistung belohnt.

Dann – Muff Potter
Muff Potter spielen dann genau in der Zeit, in der wir lieber trinken wollen, anstatt Bands zu gucken. Ist aber trotzdem ganz lustig: Caddy zieht blank und leckt mir übers Gesicht wie ein Hund, Disco springt mit einem gestreiften Sommerkleidchen in der Gegend rum und ich lasse mir erzählen, dass der wehrte Caddy Frau Mutter Koschmann knallharten Sex angeboten hat – OK. Dazu gibt es Bier. Der nette Mensch am 1394-Stand lässt mich aus der Flasche trinken, wenn ich mich nicht von seinem Stand entferne, super Geschäft!

Der Abschluß – Dirty Deeds '79
Eine Coverband als Headliner eines Festivals muss man sich erstmal trauen, ist in diesem Fall aber der absolute Renner. Denn Dirty Deeds'79 sind überhaupt die ACDC-Coverband schlechthin. Macht man die Augen zu, glaubt man tatsächlich Bon Scott würde da gerade auf der Bühne stehen. Es werden natürlich nur ACDC-Hits bis 1979 gespielt. Ein wirklich krönender Abschluss für das ORC05.

Die Aftershowparty
Standesgemäß geht im Taxi vom Festivalgelände in das Overather Jugendzentrum OJO zur anstehenden Aftershowparty mit viel Bier, guter Musik. Alles in Allem ein netter Abend, irgendwann beschließen Schrottgrenze-Atze, Frank und ich für Wacken einen kleinen Schnurrbart-Contest zu starten, wer am letzten Tag den längsten und schönsten gewinnt. Prima – Overath-Rock-City 2006: ich komme!


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