| 1ter April 2002, (Tilburg, Niederlande): |
Warum nach Essen, wenn man auch nach Holland fahren kann? Schließlich gibt es da ja auch noch
Frikandel und Vleeskroketten.
Was in Tilburg zu sehen war, war das No Mercy Festival 2002 mit:
IMMORTAL,
HYPOCRISY,
VADER,
KATAKLYSM,
und
DESTRÖYER 666
Lohnte sich also schon da hin zu fahren. Also kurzer hand Karte geholt und losgefahren.
Als wir ankamen standen Deströyer 666 schon auf der Bühne und spielten gerade Ride The Solar Winds.
Der Sound war genial und die Menge vor der Bühne gut gelaunt. Es gab zwei Bühnen, auf denen wohl
abwechselnd gespielt werden sollte. Die grosse, vor der ich gerade stand und noch ne kleinere. Kataklysm
spielten auf dieser kleineren Bühne und wir konnten sie nicht sehen, weil sie sich überlappten mit
Hypocrisy.
Egal. Erstmal Deströyer 666 angucken. Ich habe sie zwar schon mal in Essen gesehen, aber an dem Abend waren
sie noch lustiger. Gut gelaunt hopste die Band um den neuen holländischen Drummer auf der Bühne rum. Der Sound war
wie schon mal erwähnt saugut und vor allem laut, richtig laut. Bei Eternal Glory Of War rastete das Publikum
richtig aus, das kannte ich bis dahin nur aussem Fernsehen, wenn die Ausschnitte von irgendnem topofthepops-dreck
zeigen und die kleinen Mädels alle umfallen. Sie spielten auch ein paar Songs von dem neuen Album Cold Steel, die
auch ziemlich gut ankamen. Als letzten grossen Klassiker spielten sie dann Genesis To Genocide. Insgesamt ein netter
Anfang für einen netten Abend in Tilburg.
Dann endlich Vader! Darauf hatte ich mich gefreut. Ich habe sie schon in Wacken und mehrmals in der Zeche Carl in
Essen gesehen und jedes mal war es genial. Doch an diesem Abend sollte alles ganz anders kommen. Die ersten beiden Songs
gingen noch. Dann wurde Peter's Stimme immer schlechter. Anstatt zu grunzen begann er Worte einfach nur zu sprechen, bis
er dann nach dem vierten Song sagte, sein Doktor hätte ihm verboten zu singen und wenn dann nicht länger als eine halbe
Stunde. Na super. Wenn man mal bedenkt dass Vader ihre Tour gerade erst begonnen haben, kann man auf die nächsten Konzerte
ja wirklich mal gespannt sein.
Beim anschliessenden Auftritt von Hypocrisy war alles wieder vergessen. Ich habe Hypocrisy jetzt schon vier oder fünf mal
gesehen, aber der Auftritt heute war mit Abstand der beste. Intromusik, Nebel und Licht waren perfekt aufeinander abgestimmt.
Der Sound kristallklar und immer noch höllenlaut. Gegen die Blinder über der Bühne hingegen half nur noch das Tragen einer
Sonnenbrille. Höllenfeuerlicht halt. Eröffnet haben die Jungs mit Don't Judge me von ihrem neuen Album Catch 22, gefolgt
von einigen Klassikern, unter anderem auch Fire In The Sky. War ja klar, dass da wieder die Blinder zum Einsatz kamen.
Die Scheiße war aber auch hell. Also halb blind erstmal Bier geholt.
Die größte Begeisterung im Publikum herrschte bei Roswell 47. Alle Zuschauer streckten die Fäuste gen Himmelund gröhlten laut
mit. Mit noch einem Song vom neuen Album, nämlich Destroyed, beendete de Band ihren Auftritt, kamen aber schnell wieder
auf die Bühne um noch The Final Chapter zu spielen. Dann war allerdings leider wirklich Ende.
Immortal kamen auf die Bühne, verschwendeten keine Zeit mit Schnickschnack und prügelten sofort los. Opener war In
My Kingdom Gold von ihrem neuen Album. Immortals neuer Bassist erlebte hier heute abend seine erste Tour mit Immortal.
Anfangsschwiergikeiten waren kaum zu übersehen. Nicht nur auf seinem schwarzen Hemd, sondern auch in seinen Haaren
er die weisse Farbe seines corpsepaints. Aber insgesamt passte er gut in die Band.
Ein besoffener Kerl neben uns, erzählte mir dass es sich wohl um den PAIN-Bassisten handle. Na ja, wir werden sehen.
Ausser von meinen persönlichen Lieblingsalbum Blizzard Beasts (neben Battles in the North) spielten sie Songs aus gut wie
allen Phasrn ihrer 11jährigen Geschichte.
Irgendwann musste auch dieses Konzert leider enden. Aber in Wacken werden wir sie ja wieder sehen.
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