duschen ist KEIN heavy metal
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LILI - Videodreh in Köln am Freitag, den 17. Oktober:
Alles klar. Scheiß auf Studienanfang, Lili geht und gehen vor! Caro holt mich pünktlich wie die Feuerwehr ab, erklärt noch kurz das Ex-Lemonbabies-Lina leider der Vergangenheit angehört und schon sind wir im ziemlich coolen Vorraum mit Billardtisch von fünf Studios.

Schnell noch mit Dani Frühstück holen und die Bandkasse um ein paar Schokolädchen bescheißen, und zack sind Disco, Frank und noch einige unbekannte aber nette Konsorten da. Der Aufnahmeraum wird filmbar hergerichtet und Ylva sammelt fleißig Sympathiepunkte indem sie mir dreißig Euro in die Hand drückt und sagt: "Hol ma Bier, Reissdorf oder so!" Dafür sponsor ich sogar noch die fehlenden drei Euro. Der Typ mit Iroansatz feiert die nach unten offene Bierskala und jeden noch so sinnlosen Spruch ab, und bemerkt zu Discos bei Ebay versteigerten Landjägern, das so was doch auch irgendwie am Körper vorkommt. Gewonnen.

Die Ladys spielen im Aufnahmeraum ihren überhit "500 Singles" und werden von allen Seiten gefilmt. Dabei sehen die verdammt heiß aus, meine Fresse! Caro verletzt sich standesgemäß den Finger und blutet alles voll, womit auch genügend Punk vor Ort wäre. Wir werden auf Aufforderung reingeschickt und müssen die Partyhengste mimen, die die Ladys zum feiern abholen. OK, aber nicht ohne Bier. Mist, ich wollte doch nicht saufen. Die Stimmung steigt und ein Bier pro Take schafft nur Disco. Dafür ist er am Ende auch der einzige, der es schafft, eine Flasche umzuschmeißen. Einer von den Typen spielt übrigens bei der Band "Pilot".

Wir werden noch vom Lili-Manager als "super" betitelt, weshalb wir uns noch mehr abfeiern als vorher, als wir noch keinen Anlass hatten, und ich entscheide mich doch tatsächlich heute nicht Bandnutte bei Three Against Gravity zu machen und stattdessen mal kurz zum Arsch der Welt auf des Pankas Geburtstag zu eiern. Vorher befiehlt Frank doch gefälligst erst die Kästen leer zu machen. Als Ylva dann auch noch mal eins trinken will, fallen der bald die Augen raus, als sie sieht, dass fast kein Bier mehr da ist. Aber statt angepisst zu sein, fragt sie uns, ob wir die restlichen paar Flaschen nicht auch mitnehmen wollen. Verdammte Scheiße, Sauprofessionell, ich ziehe meinen Hut!!!

Wir diskutieren noch ein wenig rum, ob ich nun gewonnen habe, weil ich im Lili- und Terrorgruppenvideo zu sehen bin, oder etwa doch der Frank, weil er in "Feuer, Eis und Dosenbier" mit dem Panzer rumgefahren ist. Scheißegal!

BIER STEHT IM KüHLSCHRANK!

Dann auf zum Sascha. Bis dahin paar Bier. Im Schloss Brühl noch kurz ein paar Zeichen in den Sand gemalt (Ente, Kreuz, A), ins Wachtürmchen gepinkelt, eine Gießkanne geklaut und alles nur erdenklich mögliche getan um anständige Gäste zu sein. Irgend eine alte Olle will uns erzählen, dass Arbeit den Charakter stärkt. So ein Blödsinn!

Beim "Selfmade Millionaires" und "Twisted-Sister-Coverband" und "Die Jescheiten"-Sascha, äh, -Punker, alles topmodern eingerichtet. Alles in greifbarer Nähe beim Bett. Oder eher Matratze. Irgendwo im Haus von nem Arzt. Auf die Frage vom "Strandgut"- Gunnar, ob er auf den Boden aschen darf, antwortet Sascha: "Du musst!"

Wir schenken ihm einen Landjäger und die geklaute und mittlerweile bekritzelte Gießkanne. Er hat sich wirklich gefreut. Frank duscht und pennt kurz. Dann bin ich aber auch schon weg nach Hause, weil ich mich um mein Mädchen kümmern WILL!

Vom Rest des Abends kriege ich hinterher nur erzählt: Disco fällt beim reden immer um, irgendwer fängt an, die Blumenkästen den Balkon runterzuschmeißen, und als der Sascha das sieht, macht er mit, wie sich das für einen anständigen Gastgeber geziemt. Die prima Aussicht aus dem Wohnzimmerfenster wird abgefeiert, weil man da in einem Meter Entfernung eine wunderhübsche Mauer sieht. Jazz wird erbarmungslos Stunde um Stunde zugetextet. Ansonsten weiß keiner mehr was. Reicht doch. Gelungener Tag.

Prost!

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© by Dirk Holz, 2000-2007