duschen ist KEIN heavy metal
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LILI, NOT EXPECTED, MTC Köln, 11.Februar 2005
Der mächtige Klitsch ist ein Sack! Der wurde an Karneval von einer Ollen abgeschleppt, obwohl er keinen Bock hatte und er die noch nicht mal angebaggert hat, und die hat ihm das Büggelsche so richtig ordentlich leer jemaacht, nach allen Regeln der Kunst! Danach hat sie sich oberamtlich verpisst, hat nicht mal eine Telefonnummer dagelassen und nervt nicht rum. Hätte nur noch gefehlt das sie das Klo geputzt und Bier besorgt hätte…

Ich gönne es ihm ja! Aber, verflucht, muss der mir das mit voller Genugtuung unter die Nase reiben? Nein, verdammt! Denn ich lebe in einer Beziehung. Da geht es um viel wichtigere Sachen als wilden, schnellen, dreckigen Sex ohne Tabus mit Frauen, deren Namen man gar nicht kennt, und die einen permanent anflehen „spritz mir ins Gesicht du Drecksau“…

Pöh!

Also erstmal uppjemacht mit dem Rest Oettinger Export, die mir meine Fast-Schwiegereltern mal geschenkt haben. Ob die mich nicht mögen? Egal. Dann ein bisschen jefeecht und ab vors MTC. Wie die vielen Male davor stehen auch jetzt bekannte Fressen da rum, und sechs Euro für mein mittlerweile zwölftes LILI-Konzert (!) ist doch geschenkt!

Dann geht’s los! L! LI! LIL! LILI! Das MTC ist gut gefüllt, unter anderem mit dem Frisör von Ylva, wie sie in einer Ansage betont! Es ist mir natürlich eine Ehre mal des Meisters Händchen schütteln zu dürfen. Wow! Alles tanzt, alles wunderbar, und Ylva mimt das menschliche Kazoo, weil sie das Scheißteil schon wieder vergessen hat. Dafür gibt’s natürlich ein Extra-Applaus! Sie hat ja soo viel woran sie denken muss!

Aber man merkt tatsächlich: Die haben dazugelernt! Die Gurte sind an den Gitarren festgeklebt, die scheiß Kabel sind gesichert, die Melodiechen sitzen und Ylva kritisiert sich auch schon mal selber, wenn sie die Tonart nicht trifft! Der MarX da hinten am Schlagzeug macht ohnehin ein klasse Job, und hat man sonst die musikalische Rumpelei von LILI abgefeiert, muss man jetzt neidlos anerkennen, dass die wirklich besser geworden sind!

Tja. Weil meine Frau sich zu Hause doch tatsächlich glanzvoll ausgeschlossen hat, holt sie sich meinen Schlüssel, und deshalb verpasse ich das mächtige Blockflötenintro! Verdammt! Dafür bin ich doch hier! Ich könnte platzen! Aber darum geht es in einer Beziehung: Blockflötensoli nicht wichtiger zu nehmen als seinen Partner! Da hat man mehr von als auf fremde Frauen zu ejakulieren.

Tja, mit dem Überhit 500 Singles geht die Rockshow (naa?) zu Ende und der Klitsch findet die Musik gut. Aber der soll bloß ruhig sein, der hat ne Drecksau gefickt. Der Sack!

Caddy und Flo sind auch da, aber saufen einen Monat lang nicht. Watt? Also wenn demnächst dann auch noch das Blockflötenintro richtig gespielt wird, dann ziehe ich hier weg, dann hab ich die Schnauze voll!

Frank hat ne Olle (even tough guys fall in love), Caddy und Flo sind nüchtern, LILI spielen sauber, Klitsch baggert nicht (aber bumst trotzdem, Sack!), die Masters of the Universe-Figuren gibt es im ganz neuen Design zu kaufen, ja, so irgendwie läuft langsam aber sicher alles aus dem Ruder! Na, dann können wir auch in eine Popperdisco gehen, wo wir grade auf der Straße so Eintrittskarten geschenkt bekommen haben. Aber weil weder Klitsch noch ich drei Euro in der Tasche haben für den scheiß Mindestverzehr können wir da doch nicht reingehen. Erbärmlich!

Also schnell wieder runter ins MTC, das haben wir ja zum Glück schon bezahlt, und da spielen nämlich NOT EXPECTED, und die machen schönen, tanzbaren Ska, und die Leute inklusive Schulklassen gehen mächtig darauf ab und tanzen das Schwingbein! Ja, schöne Songs, nette Leute, alles im Lack. Halt Standard. Alles. Band wie Songs. Aber guter Standard! Da kann man nicht meckern! Mal halt verzerrt, mal nicht, also wirklich nicht schlecht, aber auch nichts wahnsinnig herausstechendes, aber trotzdem gebe ich ein erhobenes Däumchen!

Weil Klitsch und ich morgen arbeiten müssen beenden wir den Spaß hier, und ich stiefel zur Bahn.

(Ihr Schweine, ihr wartet doch jetzt nur drauf!)

Ich setze mich also rein, mache gefühlte zwei Sekunden die Äuglein zu und schon höre ich –mal wieder- „Endstation“. Toll, jetzt bin ich einmal bis zur letzten Haltestelle gefahren, dann wieder zurück, und damit zweimal an meiner Station vorbei, und mitten auf der Strecke ist Endstation an der Aachener. Zu weit zu Fuß nach Hause, zu weit zu Fuß zum Klitsch, zu weit für alles. Scheiße! Und zwar Scheiße mitti scheiß Scheiße, scheiße noch mal! Scheiße!

Aber ich verrecke lieber als schon wieder ein Taxi zu bezahlen. Aha: Nicht mal eine Stunde warten, dann kommt ja schon die Bahn zurück zum Neumarkt und damit zum Klitsch. Super! So furchtbar kalt ist es ja nicht, nachts im Februar in Köln! Warum nur tue ich mir das an?

Also auf die scheiß Bahn warten, lallala, dann ab zum Klitsch in die Haja. Endlich kann ich die Augen zumachen, da klingelt es und Klitschs total lattenstrammer Arbeitskollege kommt rein, ist sich nicht sicher ob er jetzt kotzen oder pennen soll, gibt komische Geräusche von sich (buup buup…) und legt sich in voller Montur mit aufs Bett. Toll! Was ein Bild für Götter: Drei Typen gequetscht wie die Ölsardinen, alle drei stramm, einer komplett bekleidet, sogar mit Schuhen! Aber Klitsch, ganz wie er es von zu Hause gewohnt ist, ist gar nicht sauer, erklärt dem Besoffenen noch das er jetzt gleich arbeiten muss (von den Worten kommt eh nix mehr an) und deckt ihn zu. Ja, der mächtige Klitsch wird auch mal eine super Mama! Und nebenbei habe ich das Gefühlt, dass Klitschs Hütte ein Auffangbecken für Besoffene und Pack ist! Na, zum Glück wohne ich nicht so zentral, ich würde einen Anfall kriegen! Naja egal, endlich Haja machen! Ich fühl mich Fa Fa Fa Fa Fa Fa Fantastisch, ich fühl mich supersexy lattenstramm ausgekotzt bepisst und einfach spitze! Prost. KOLLEGE 02/05

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