GUNBARREL, DIE!, Ojo Overath, Freitag, 09.Januar 2004 |
Watt soll et? Ich habe eh keinen Bock einen Bandscheibenschaden vom
Filme glotzen zu bekommen, und von spannenden Brettspielen kriege ich
immer Herzflimmern. Also vorglühen, ab zum Konzert was sogar im
mächtigen "Hammer" angekündigt ist, und DER Kosch hält doch tatsächlich
anstandslos sein Versprechen und bringt uns vier umsonst rein (Siggi,
Frank, Disco und den kleinen Kollegen)! Applaus!
DIE!
Vier alte Männer. Der Gitarrist ist ein Ureinwohner von Overath und
Gitarrenlehrer. Die Musik ist SELIG im Original. Sogar "Wenn ich wollte"
von eben dieser Band wird gecovert. Man spekuliert immer noch, ob DIE!
nun "stirb" heißt, oder als Gag nicht "das Ausrufezeichen" sondern halt
"die Ausrufezeichen" bedeutet. Wie man es auch dreht und wendet: Es wird
und wird nicht witzig.
Erstmal das Positive: Die Jungs wissen mit Sound und Equipment
umzugehen. Macht wahrscheinlich die Erfahrung. Deshalb ist der Sound
sehr OK. Das nur Papis und Mamis mitwippen zeigt, daß die "ihr
Zielpublikum per Alter" definiert haben. Außerdem scheinen die echt
nette Kerle zu sein!
Das Negative: Die Büroschnallenschuhe vom Sänger. Das Sodom-artige
Schlagzeugsolo. Kölschrock-mäßiges Mitwippen im Takt des vorderen
Fußbereiches (ganz schlimm!). In-Ear-Monitoring des Sängers: Äääh,
ohnehin bei so einem leisen Konzert sinnlos, und außerdem singt der eh
nicht richtig, sondern lallt und eiert halt wie der Selig-Sänger.
Irgendwo geht der Begriff rum "Münchener Freiheit auf Rock getrimmt".
Aha. Bei den Boxen hinten stehen Styroporgrabsteine, die von den
einmal-Piff-machen-Pyros in Flammen gesetzt werden. Hell yeah, Rock!
Alle Pyros haben scheinbar nicht funktioniert. Der Bassist hat mehr
Saiten aufm Bass als Kilo aufn Rippen. Alles in allem scheinbar nicht
nur eine andere Generation, sondern auch eine andere Welt.
GUNBARREL
Die haben wir ja schon im Zuge von LILI-Konzerten gesehen. Aufm Ringfest
zum Beispiel, standesgemäß auf der Harley-Davidson-Bühne. Ein Jahr
darauf auch irgendwo. Nun gut, die Jungs stellen sich auf und braten
los. OK! Hardrock passt wohl am besten! Der Gitarrist hat coole
Gitarren, sieht aus wie Scott Columbus, hat ein prima schwarzes
Samthöschen mit Riesenschlag und saucoole Stiefel!
Des Bassers Bass hängt eindeutig zu hoch. Das PANTERA-Mützchen vom
Drummer gibt Pluspunkte! Ein paar Songs sind doch tatsächlich zumindest
Refrain-mäßig hängen geblieben, Daumen hoch. Die Mama fortgeschrittenen
Alters vom Gitarristen (Holger?) steht auch wieder im Publikum, und
erinnert sich sogar noch an mich. Kann alles! Ich kriege ein
Original-Pick vom Klampfer geschenkt. Nobel, nobel! Der Basser stellt
nur einmal seinen Fuß auf die Monitorbox, und das auch nur nach unserer
Bettelei. Minuspunkt! Wofür ist das Scheißding denn sonst da? Sogar die
Bambix-Klampferin nimmt den Fuß da erst gar nicht runter, das ganze
Konzert, und das trotz Singerei! Beispiel dran nehmen.
Wichtig: Zwei Marshallboxen, nebeneinander - der Mann weiß was sich
gehört! Nun gut, der Backliner sieht nicht, das dem Drummer ein paar
Cases vor die Füße fallen. Thomas macht ihn drauf aufmerksam, der
Backliner geht dahin, guckt sich um, und hebt das Wässerchen auf. Hm.
Naja. Das müssen wir dann noch mal üben.
Die meisten gehen, weil das wahrscheinlich alles dämliche Pussys sind,
die anständige Gitarrenmusik nicht zu würdigen wissen! Paar samtige
Gitarren-Rocksoli ganz ohne Wichserei und Ende. Doch, Däumchen auf jeden
Fall hoch!
Nun gut, DER Silver legt noch sehr anständig Musik auf, und das Ojobier
ist unverschämt teuer, deswegen zahlt auch kaum einer. Ums kurz zu
machen: Kräftig saufen, Ende!
Prost.
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