duschen ist KEIN heavy metal
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FORCE ATTACK 2004
So, alles klar, also dann dieses Jahr tatsächlich ein scheiß Festival-Marathon, wo Nummer drei nichts weiter ist als das größte Assel-Treffen was man sich vorstellen kann, und dann noch im allertiefsten Osten, lustigerweise an der Ostsee. Ein Wort, bei dem man ja automatisch schon Vorsicht walten lässt: Ost!

Nun gut, BOCKWURSCHTBUDEN-Mieschka und DELIKATEN versprechen mir irgendwie freien Eintritt klarzumachen, und ich habe ja auch nicht ewig so ein Freizeit-Überschuss-Lotterleben wie jetzt, also kann ich ja schlecht nää sagen...

Gut, keiner aus meinem engeren Dunstkreis will mit, nur Neiß von den doofen SUPERFREUNDEN will mich auf halber Strecke aufgabeln. Aua aua, soll ich denn etwa bis nach Spelle im Brotkorb paddeln oder was?

Aber netterweise bieten sich der Dudelsack-Dennis mit Stacheln aufm Kopp und Andre von FRAU AAL an, und die schlappen acht Stunden Fahrt reißen wir auf einer Arschbacke ab. Ist ja nicht gerade Punk, so mit eigenem Auto zu fahren. Eigentlich müsste man ja trampen. Eine Woche vorher. Aber egal.

Schlag Mitternacht stehen wir in der Schlange vorm FORCE, und ich verabschiede mich von den beiden, um mich nach Aufforderung von datt DELIKAT-Carolita am Backtage-Eingang einzufinden. Na, da bin ich aber mal gespannt. Ich hüpfe hier nicht heimlich über irgendwelche Zäune oder so! Huppala, gar nicht nötig, ich kriege einen druckfrischen Bandpass überreicht. All right! Einer von DREI FLASCHEN INNA PLASTIKTÜTE, die hier morgen auch spielen, hat sich von der Carolita weichjammern lassen. Ja, da kann man nicht meckern! Jetzt bin ich nicht nur für lau drinnen, sondern auch noch sauwichtig! Ganz so, wie es mir gebührt!

Also erst mal geschmeidig ein wenig öffnen und Iros gaffen. Hier stinkt es! Neiß muss also schon hier sein! Und um ja nicht zum Popperfestival zu verkommen, rennen hier Köter rum als gäbe es was damit zu gewinnen. Überall Hundescheiße, überall Kläffer die im Müll rumwühlen und pausenlos diese bekloppte Rumbellerei: Wuff wuff. Ausgezeichnet! Daneben die schicksten Iros, die eigenartigsten Lederjacken und schönsten Unterhaltungen die man sich nur vorstellen kann. Eine Assel zur anderen: „Äääh, Du Aaaarsch!“ Antwort: „Aaarschloch!“ Was dem Hip Hopper nach jedem Satz sein „...weißte so Alder“ ist, ist der Assel sein „Aaarsch!“. Her-vor-ragend!

Der Autor von MEET THE FEEBLES persönlich hätte sich das Szenario hier im wildesten Pappenrausch nicht besser aus den Rippen leiern können. Zucker!

Na ja, ist ja erst der erste Tach, Arsch! Ich nehme mir vor, so wenig Bands wie möglich zu sehen, und dafür etwas mehr zu öffnen. Prost. Ich fange unverzüglich damit an. Beim schlendern über den Zeltplatz sehe ich Irotypen in Einkaufswagen abkacken, und auf dem Gelände vor der Bühne steht irgendwo ein Zelt, wo man saufen kann. Sowas. Entsprechend das Bild und die Beschäftigung. Eher unspektakulär das alles hier, Prost, ich wache morgens auf.

Fö kriecht aus seinem Zelt, sieht aus wie ne Ruhrpottassel ohne Augen im Gesicht und greift zur Büchse. Ich bin beeindruckt! Seelisch bereite ich mich auf alles vor, was nur so kommen kann, inklusive Stinkerei und tagelang nur Asseln sehen, aber wozu werde ich genötigt? Mit an die Ostsee zu fahren. Macht das Berliner Pack wohl immer. Pfft, na gut. An die Ostsee. Was kann das schon sein? Ein kleines Moor mit Brackwasser und Fischen wie bei den Simpsons, so mit drei Augen und Flügeln.

Also fünf Minuten Fahrt, und was sehen meine müden Gucker? Ich glaub ich spinne! Sandstrand! Klares Wasser! FKK! Und das alles bei herrlichem Sonnenschein und blauem Himmel! Die Berliner gehen schwimmen, ich verweigere mich! Stattdessen liege ich am Strand. Neben mir präsentieren Mamis und Papis ihre nackten, faltigen Körper, lecker, und irgendwelche Iros stehen wie bunte Haifischflossen aus dem Wasser. Das Bier ist wärmer als Pisse, scheppert dafür aber gut. Also, ganz ehrlich: So hätte ich mir den Einstand auf dem berüchtigten Asselfestival nicht vorgestellt. Aber ist mir auch scheißegal, ich liege hier am Strand und kann saufen. Was will ich mehr? Ist wie Urlaub.

Irgendwann geht es zurück, und ich soll für die DREI FLASCHEN Bandnutte machen. Ja klar, super, auf der Bühne rumturnen. Die drei Jungs sind supernett, und zwei davon fast Straight Edge. Die haben mal ne Platte rausgebracht mit Metal-Cover, fanden sie witzig, hat die Punkrock-Gemeinde aber doof gefunden. Ich lach mich schlapp! Nebenbei kriegt wohl jeder zweite irgendwelchen FLASCHEN-Spam, deswegen kennt man den Bandnamen hauptsächlich daher. Na ja, immerhin. Grade mal 15 Uhr, trotzdem sehr gut gefülltes Zelt, und ich sehe zum ersten Mal die DREI FLASCHEN, und bin auf jeglichen, dreckigen Schrammelskrach gefasst. Aber gar nicht! Die spielen richtig gut, coolen Punkrock, der Basser/Sänger hüpft Hardcore-Like in der Gegend rum und das Publikum wirft sich artig von links nach rechts. Gar nicht mal scheiße, im Gegenteil, richtig cool! Und das finde ich nicht nur, weil die mir den Bandpass geschenkt haben, nebenbei bemerkt! Dann wird irgendwas im Grunz-Metal-Stil gebracht, von wegen „Fleisch grunz grunz Fleisch“, und von einer Sekunde auf die andere steht das gesamt Publikum still da. Die eine Hälfte guckt leicht dümmlich, die andere Hälfte dreht sich verlegen ein Kippchen oder guckt mal auf die Uhr. Ich brech ab vor lachen! Supershow! Gegen Ende drücke ich dem Gitarristen eine alte Klampfe in die Hand, die er zum großen Finale mit einem coolen Schlag kaputt haut! Geil! Dann kriege ich noch ein Armband für umsonst Fressen geschenkt, Danke, und weiter geht’s. Prost.

Natürlich geh ich um, perfekte Umsetzung eines perfekten Plans, bin aber zum Glück genau richtig wieder wach, weil mich sonst Neiß geweckt hätte. Da wär ich aber sauer geworden! Neiß trinkt die ganze Zeit nur Cola und behauptet, da wäre Wodka drin. Jaja, klar, und die SUPERFREUNDE sind ein katholisches Mädcheninternat. Nebenbei motzt er wie ein Waschweib, über alles was ihm so durch seinen Kopf geht. Motz motz.

Also mal gucken, was denn so auf der Hauptbühne los ist. Aha, RAWSIDE. Die spielen einen Song gegen die Regierung von Amerika, einen gegen die Regierung von Deutschland, einen gegen die Regierung von wattweißich und lustig so weiter. Also mit anderen Worten: Die machen alles richtig! Und mir fällt hier vor der Bühne auf, was mir eben auch schon am Monitorsound der DREI FLASCHEN aufgefallen ist: Der Sound ist wirklich unbeschreiblich geil! Ziemlich laut, druckvoll und brät einfach gerade nach vorne. Hätte ich nicht gedacht, für so ein Asselfestival!

Und nebenbei: Hier spielen nie zwei Band gleichzeitig auf der Hauptbühne und im Zelt, sondern immer artig nacheinander. So gibt es keine Soundüberschneidungen, und man muss sich nie zwischen zwei Bands entscheiden. Na ja, bei dem Scheiß, den die hier anbieten, stört mich das ja ohnehin nicht.

Im Zelt THE SHOCKS gaffen, so komplettomater 78er-Punk, glaubhaft und irgendwie cool dargeboten, kann man sich aber wahrscheinlich auf Platte nicht ernsthaft geben. RUBBERSLIME habe ich ja leider schon ertragen müssen, und Saschas Beschreibung „Punkrock-Karaoke“ passt immer noch wie die Faust aufs Auge. Also kräftig ein paar Bier trinken und Neiß beschimpfen. Der macht aber den Eindruck, als findet der das nicht gut. Hm, da will man mal jemandem einen Gefallen tun, dann ist das auch wieder verkehrt...

Also saufen, Besoffenen zugucken, von Hunden bedrohen lassen, morgens den Bönx mit plattem Reifen zu unserem Zeltplatz lotsen, weil (Achtung uppjepaas!) alle schon am pennen sind! Dieser versucht dann im Zelt vom Fö unterzukommen. Fö allerdings schon im Tiefschlaf. Bönx textet trotzdem: „Fö, ey Fö, ich hab einen Platten!“ Fö nuschelt (wohlgemerkt im Schlaf): „Ich weiß.“ Bönx verdutzt: „Woher denn?“ Fö: „Hab ich geahnt.“ Bönx: „Bei Dir im Zelt ist doch noch Platz, kann ich da pennen?“ Fö: „Nein.“ Bönx: „Warum nicht?“ Fö: „Da kommen gleich Frauen die für uns tanzen!“
Hat man davon, wenn man Besoffene weckt!

Die Sonne steht hoch am Himmel, tausend Grad im nicht vorhandenen Schatten, wieder unpunkig zum Wasser, dieses Mal schwimme ich mit. Herrlich. Plansch plansch. Hätte ich das ja geahnt, hätte ich mir mal ein paar Schwimmklamotten mitbräächt. Aber bitte wer stellt sich auf Strandurlaub ein wenn er aufs FORCE ATTACK fährt? Hä? Aber wieder scheißegal, das kühle Wasser zaubert den Kater wunderbar weg. Freu freu. Hinterher auf zur Pommesbude, und eine Bestellung dauert im Schnitt drei Stunden, und wenn die Planwirtschaft nicht gerade zufällig deinen Essenswunsch Pommes mit Majo vorgibt, dann bekommt man das, was halt im Plan steht. Könnten Frikadellen sein, oder ein Toast Hawaii oder auch ein paar in die Fresse. Jedenfalls scheint das hier so...

Beim fressen kaufen im dörflichen Supermarkt stehen da Security-Heinis, weil der Markt wohl jedes Jahr von den Asseln geplündert wurde. Hö. Aber es bietet sich ein ziemlich cooles Bild: In der Eingangshalle, zwischen den beiden automatisch öffnenden Glastüren, sitzt ein Haufen Leute mit Schlabberiros und Kötern (!!), über die man irgendwie drüberbalancieren muss. Sauwitzich! Die armen Einwohner verstehen die Welt nicht mehr, und einige Omas mit entsetztem Gesichtsaudruck denken wahrscheinlich, die Russen sind wieder da oder so.

Zurück zum Festival, immer artig uppmaachen, weil heute Abend die MÄCHTIGEN KASSIERER spielen, und da geht man ja anstandshalber nicht nüchtern hin! Einen Tropfen Punkrock habe ich ja nun auch noch im Blut! Aber zwischendurch JAN FEAT. UDSSR auf der Hauptbühne gaffen. Coole Punkrocktröterei! Danach, endlich mal, die JESUS SKINS im Zelt. Ich wollte immer schon mal wissen, ob die das denn ernst meinen. Pünktlich zu Beginn stellt sich eine Horde verrückter vor die Bühne, mit PLO-Schals vermummt und selbstgebastelten Pappschildern am Stöckchen, wo so Sachen draufstehen wie „Christen Fisten“, und das „i“ ist eine kleine Faust. Oder „ACAB – All Christs are Bastards!“. Sauwitzig! Und die werden nicht mal verprügelt, hm. Auf dem Banner hinter dem Schlagzeug steht in Altschrift „Jesus Skins – Nazareth“! Daneben liebevoll je ein glatzköpfiges Engelchen und Teufelchen. Unglaublich! Die Bandeigene Security besteht aus vier vermummten Typen, alles Kanten, die vorne am Bühnenrand mit Wasserpistolen auf Leute schießen, die mit Bechern schmeißen. Riesenhits wie „Skinheads in der Kirche“, Riesenstimmung, obwohl irgendein Idiot Böller auf die Bühne schmeißt. Am Ende gehe ich hinter die Bühne, um mir mal anzugucken, was das für Typen sind. Die lachen sich den Arsch ab und sind komplett zutätowiert mit eigenartigen New School Totenköpfen und so was. Hö. Soviel zum Thema Ernsthaftigkeit.

Der Julietta gefällt das alles hier ganz hervorragend, weil man sich hier nämlich nicht vernünftig fönen kann, und man kann sich auch nur ganz schwer jeden Tag fünf Stunden lang duschen und zehn Stunden lang schminken, aber der Jojo ist so nett, und bringt sie ab und an auf andere Gedanken...

Beim rumlatschen und breit machen für die MÄCHTIGEN KASSIERER sehe ich noch eher zufällig CHURCH OF CONFIDENCE, die komischerweise recht mager im Zelt besucht sind, aber saucoolen Punkrock mit viel Rotz, im Stil von schnelleren SOCIAL DISTORTION machen, und nebenbei spielt der ehemalige Basser der TERRORGRUPPE da. Vor allem die coolen Fönfrisuren können alles! Antesten!

Überall, wo man hinguckt, rennen Leute mit KNOCHENFABRIK-T-Shirts rum. Es ist einfach nicht zu fassen! Einen quatsche ich an, ob er die denn schon mal live gesehen hat, aber er meint, da war er noch zu jung. Aha. Aber zumindest wird meinen Augen mit einem CHEFDENKER-Shirt geschmeichelt. Ein ganzes. Toll. Super. Mir schwillt der Ständer. Und drei Mal erklingt CHEFDENKER aus irgendwelchen Autos. Naja, immerhin. Und um den triumphalen Siegeszug noch zu verfeinern, werde ich einmal abgefeiert, weil ich es ja bin, der Gitarrist von CHEFDENKER, aber nicht einmal ein popliges Bier scheint das Wert zu sein...

Allerdings rennen hier allerhand bekannte Gesichter rum: Der von den JUNGS, die Torgauer Conny und KNÜPPELDICKE-Prominenz, Sir von und zu Fichli, die Typen aus Stö, Wild at Heart-Thekenpersonal und weiß der Henker watt nich noch alles. Falls es so was wie die D-Punk-Szene geben sollte, dann ist die hier versammelt, und scheinbar gar nicht mal so groß!

LOKALMATADORE finde ich hier besser als aufm FULL FORCE, aber immer noch nicht richtig asozial genug, allerdings hat der Sänger eine triumphale Ansage am Start: „Gleich kommen die Kassierer und Wölfi, die einzigen hier, die noch betrunkener sind als uns!“ Pillemann Fotze Arsch und Ich lass dir dein Kochtopf lass du mir mein Bier sind allerdings absolute Gott-Überhits, und das sehen wohl alle hier so! Richtig so!

DIE MÄCHTIGEN KASSIERER. Na ja, tatsächlich: Wölfi zieht sich aus, ein Hitfeuerwerk sondergleichen wird runtergerissen und die Meute tobt. Und ich bin über alle Maßen hinaus begeistert! Mit meinem wichtigen Pass habe ich einen Ehrenplatz neben der Bühne auf einer wackligen Bierbank. Yeah! Dann lässt Wölfi die Meute singen „seht ein seht ein Sexismus ist gemein“, um danach „Mach die Titten frei ich will wichsen“ anzusagen! Absolut unangefochten!

Nach dem Konzert kommt Wölfi von der Bühne und wird von einem Schlabberiro vollgetextet, juckt Wölfi aber nicht, er nickt mal beiläufig und pisst in die Ecke. Auf die Frage, warum die nicht „...das schlimmste ist wenn das Bier alle ist...“ gespielt haben, antwortet Wölfi: „Dann kommen diese ganzen über-Kopf-Klatscher, ich mag diese über-Kopf-Klatscher nicht, ich will die nicht haben!“ Also, das Wölfi in seiner fetten Wampe einige Kilo Coolness gebunkert hat, war ja klar, aber dafür, das er mir so direkt aus der Seele gesprochen hat, baue ich ihm einen Altar!

Joh, dann bestrafe ich mich doch heute noch mal richtig, so zur Feier des Tages, prost. Gesagt, getan. Neiß pennt. So ja nicht. Superfreunde-Hits ins Ohr brüllen, Neiß zum weitersaufen auffordern. Ohne zu zögern kommt er mit. Gar nicht schlecht für ein kleines Mädchen. Ab ins Saufzelt das nach Pisse und Kotze stinkt. Ich bin sauer, weil Neiß die ganze Zeit an seiner scheiß Kamera rumspielt statt zu saufen. Also verschenke ich die Kamera. Kriegen wir natürlich nicht wieder. So schnell sind 260 Euro weg. Und das Neiß doch vernünftig gesoffen hat beweist er durch zweimaliges (!) Ablegen nach Ansage, würg. Alles egal, Oi Oi Asselpunk.

Morgens geht Fös erster Griff nach dem Augen öffnen wieder zur Dose. Ich bin baff! Auf auf, wieder zum Wasser, und tatsächlich hilft das gegen Kater. Und schon wieder mehr als genügend Pack beim Sonnenbaden, außer ein Irotyp, der rumjammert, das Wasser wäre ihm zu kalt, während er am Ende von einem kleinen Steg steht, der ins Wasser führt, und sich nicht traut reinzuspringen. Och Gottchen...

In dem Saufzelt, was nach Pisse und Kotze stinkt, da kann man morgens Kaffe und Brötchen kaufen. Nicht nur, dass das Zeltaroma geradezu zum essen einlädt, nein, auf den Brötchen sitzen auch fünf Millionen Fliegen, Wespen, Wanzen und Kakerlaken. Lecker! Da feech ich mir doch lieber ne Büxe Ravioli rein. Köstlich!

Schnell die 260 Euro Neiß geben, bevor ich mich selbst vierteile, verprügele und danach wüst beschimpfe, und dann kommen auch schon MÜLLSTATION. Tja. Also der Name ist mal Programm!

ZSK spielen im vollen Zelt und spalten die Meinungen von Superkiddyrumgehüpfe bis peinlicher Möchtegern-PC-Scheiß.

So langsam wird es aber auch immer asseliger, und einige liegen ganz geschmeidig halbtot in der Gegend rum. Hier soll sogar mal jemand gestorben und erst nach zwei Tagen gefunden worden sein. Wundert mich überhaupt nicht!

Bei den MIMMI´S schwebt Mieschka in anderen Sphären und erzählt nur hundert Mal das er glücklich ist. Na dann. Also der Gitarrist post recht fluffich in der Gegend rum, aber der Rest. Hm na ja. Irgendein Arsch wirft dem Schlagzeuger was an den Kopf, das Konzert muss unterbrochen werden und der Kopf muss genäht werden. Ganz toll, also da hat jemand aber zu Hause was tolles zu erzählen, wie toll er ein Arschloch war. Ganz großer Applaus!

So, irgendwelche Leute präsentieren ihre ungewaschenen Rosetten, andere fragen ganz nett an, ob man Lust hat sich zu prügeln, weil sie Hooligans sind, und wieder andere sabbeln irgendwas vor sich hin weil sie kurz vorm Koma stehen. Allerdings fällt auf: Die meisten Iros stehen auch nach vier Tagen Festival immer noch wie eine eins! Und sogar die Stacheln vom Fahrer-Dennis haben sich alle gehalten, sogar ohne nachgelen. Auch er kann sich das nicht so richtig erklären, er meint nur, das es furchtbar juckt... Und die legendäre Dosenschlacht gab es auch nicht, wahrscheinlich wegen dem scheiß Dosenpfand. Und es hat nicht mal ein einziges Dixi gebrannt, sehr schwach!

Joh, habe ich das auch mal gesehen. Also das ist schon eine Riesen Asselei, aber nicht ganz so extrem, wie man sich das vorstellt. Schade eigentlich...Du Arsch!

Weil der Andre sich die Nacht über eine ganze Pulle Whiskey alleine reinjefeecht hat, und die eben erst wieder raus wollte, verzögert sich die Abfahrt ein wenig, aber Neiß zeigt mir in der Zeit so grandiose Gottbands wie Cotzraiz oder ähnliche Perlen der musikalischen Unterhaltung.

Scheißegal, ein ganzer Tag lang Rückfahrt, weil die das Wort „Umleitung“ doch etwas zu genau nehmen, da hinten im Osten. Denn wir werden drei Stunden durch die Wälder gelotst, für eine Strecke von drei Minuten. Toll. Aber zum Glück habe ich ja jetzt einen ganzen Tag lang Zeit mich auf die Beine zu bringen, weil es dann ja auf nach Wacken geht, zu meinem vierten Festival in diesem Sommer. Mann bin ich geil! Und da in Wacken gibt es endlich wieder Metal, endlich wieder Männermusik. Noch mal vier Tage lang drei Akkorde rauf und runter, und ich kaufe mir sellba so ein weißes Leibchen, wo man die Ärmelchen hinten zusammenbinden kann! Du Arsch!

Prost.

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