So, alles klar, also dann dieses Jahr tatsächlich ein scheiß
Festival-Marathon, wo Nummer drei nichts weiter ist als das größte
Assel-Treffen was man sich vorstellen kann, und dann noch im
allertiefsten Osten, lustigerweise an der Ostsee. Ein Wort, bei dem man
ja automatisch schon Vorsicht walten lässt: Ost!
Nun gut, BOCKWURSCHTBUDEN-Mieschka und DELIKATEN versprechen mir
irgendwie freien Eintritt klarzumachen, und ich habe ja auch nicht ewig
so ein Freizeit-Überschuss-Lotterleben wie jetzt, also kann ich ja
schlecht nää sagen...
Gut, keiner aus meinem engeren Dunstkreis will mit, nur Neiß von den
doofen SUPERFREUNDEN will mich auf halber Strecke aufgabeln. Aua aua,
soll ich denn etwa bis nach Spelle im Brotkorb paddeln oder was?
Aber netterweise bieten sich der Dudelsack-Dennis mit Stacheln aufm Kopp
und Andre von FRAU AAL an, und die schlappen acht Stunden Fahrt reißen
wir auf einer Arschbacke ab. Ist ja nicht gerade Punk, so mit eigenem
Auto zu fahren. Eigentlich müsste man ja trampen. Eine Woche vorher.
Aber egal.
Schlag Mitternacht stehen wir in der Schlange vorm FORCE, und ich
verabschiede mich von den beiden, um mich nach Aufforderung von datt
DELIKAT-Carolita am Backtage-Eingang einzufinden. Na, da bin ich aber
mal gespannt. Ich hüpfe hier nicht heimlich über irgendwelche Zäune
oder so! Huppala, gar nicht nötig, ich kriege einen druckfrischen
Bandpass überreicht. All right! Einer von DREI FLASCHEN INNA
PLASTIKTÜTE, die hier morgen auch spielen, hat sich von der Carolita
weichjammern lassen. Ja, da kann man nicht meckern! Jetzt bin ich nicht
nur für lau drinnen, sondern auch noch sauwichtig! Ganz so, wie es mir
gebührt!
Also erst mal geschmeidig ein wenig öffnen und Iros gaffen. Hier stinkt
es! Neiß muss also schon hier sein! Und um ja nicht zum Popperfestival
zu verkommen, rennen hier Köter rum als gäbe es was damit zu gewinnen.
Überall Hundescheiße, überall Kläffer die im Müll rumwühlen und
pausenlos diese bekloppte Rumbellerei: Wuff wuff. Ausgezeichnet!
Daneben die schicksten Iros, die eigenartigsten Lederjacken und
schönsten Unterhaltungen die man sich nur vorstellen kann. Eine Assel
zur anderen: „Äääh, Du Aaaarsch!“ Antwort: „Aaarschloch!“ Was dem Hip
Hopper nach jedem Satz sein „...weißte so Alder“ ist, ist der Assel
sein „Aaarsch!“. Her-vor-ragend!
Der Autor von MEET THE FEEBLES persönlich hätte sich das Szenario hier
im wildesten Pappenrausch nicht besser aus den Rippen leiern können.
Zucker!
Na ja, ist ja erst der erste Tach, Arsch! Ich nehme mir vor, so wenig
Bands wie möglich zu sehen, und dafür etwas mehr zu öffnen. Prost. Ich
fange unverzüglich damit an. Beim schlendern über den Zeltplatz sehe
ich Irotypen in Einkaufswagen abkacken, und auf dem Gelände vor der
Bühne steht irgendwo ein Zelt, wo man saufen kann. Sowas. Entsprechend
das Bild und die Beschäftigung. Eher unspektakulär das alles hier,
Prost, ich wache morgens auf.
Fö kriecht aus seinem Zelt, sieht aus wie ne Ruhrpottassel ohne Augen im
Gesicht und greift zur Büchse. Ich bin beeindruckt! Seelisch bereite
ich mich auf alles vor, was nur so kommen kann, inklusive Stinkerei und
tagelang nur Asseln sehen, aber wozu werde ich genötigt? Mit an die
Ostsee zu fahren. Macht das Berliner Pack wohl immer. Pfft, na gut. An
die Ostsee. Was kann das schon sein? Ein kleines Moor mit Brackwasser
und Fischen wie bei den Simpsons, so mit drei Augen und Flügeln.
Also fünf Minuten Fahrt, und was sehen meine müden Gucker? Ich glaub ich
spinne! Sandstrand! Klares Wasser! FKK! Und das alles bei herrlichem
Sonnenschein und blauem Himmel! Die Berliner gehen schwimmen, ich
verweigere mich! Stattdessen liege ich am Strand. Neben mir
präsentieren Mamis und Papis ihre nackten, faltigen Körper, lecker, und
irgendwelche Iros stehen wie bunte Haifischflossen aus dem Wasser. Das
Bier ist wärmer als Pisse, scheppert dafür aber gut. Also, ganz
ehrlich: So hätte ich mir den Einstand auf dem berüchtigten
Asselfestival nicht vorgestellt. Aber ist mir auch scheißegal, ich
liege hier am Strand und kann saufen. Was will ich mehr? Ist wie
Urlaub.
Irgendwann geht es zurück, und ich soll für die DREI FLASCHEN Bandnutte
machen. Ja klar, super, auf der Bühne rumturnen. Die drei Jungs sind
supernett, und zwei davon fast Straight Edge. Die haben mal ne Platte
rausgebracht mit Metal-Cover, fanden sie witzig, hat die
Punkrock-Gemeinde aber doof gefunden. Ich lach mich schlapp! Nebenbei
kriegt wohl jeder zweite irgendwelchen FLASCHEN-Spam, deswegen kennt
man den Bandnamen hauptsächlich daher. Na ja, immerhin. Grade mal 15
Uhr, trotzdem sehr gut gefülltes Zelt, und ich sehe zum ersten Mal die
DREI FLASCHEN, und bin auf jeglichen, dreckigen Schrammelskrach
gefasst. Aber gar nicht! Die spielen richtig gut, coolen Punkrock, der
Basser/Sänger hüpft Hardcore-Like in der Gegend rum und das Publikum
wirft sich artig von links nach rechts. Gar nicht mal scheiße, im
Gegenteil, richtig cool! Und das finde ich nicht nur, weil die mir den
Bandpass geschenkt haben, nebenbei bemerkt! Dann wird irgendwas im
Grunz-Metal-Stil gebracht, von wegen „Fleisch grunz grunz Fleisch“, und
von einer Sekunde auf die andere steht das gesamt Publikum still da.
Die eine Hälfte guckt leicht dümmlich, die andere Hälfte dreht sich
verlegen ein Kippchen oder guckt mal auf die Uhr. Ich brech ab vor
lachen! Supershow! Gegen Ende drücke ich dem Gitarristen eine alte
Klampfe in die Hand, die er zum großen Finale mit einem coolen Schlag
kaputt haut! Geil! Dann kriege ich noch ein Armband für umsonst Fressen
geschenkt, Danke, und weiter geht’s. Prost.
Natürlich geh ich um, perfekte Umsetzung eines perfekten Plans, bin aber
zum Glück genau richtig wieder wach, weil mich sonst Neiß geweckt
hätte. Da wär ich aber sauer geworden! Neiß trinkt die ganze Zeit nur
Cola und behauptet, da wäre Wodka drin. Jaja, klar, und die
SUPERFREUNDE sind ein katholisches Mädcheninternat. Nebenbei motzt er
wie ein Waschweib, über alles was ihm so durch seinen Kopf geht. Motz
motz.
Also mal gucken, was denn so auf der Hauptbühne los ist. Aha, RAWSIDE.
Die spielen einen Song gegen die Regierung von Amerika, einen gegen die
Regierung von Deutschland, einen gegen die Regierung von wattweißich
und lustig so weiter. Also mit anderen Worten: Die machen alles
richtig! Und mir fällt hier vor der Bühne auf, was mir eben auch schon
am Monitorsound der DREI FLASCHEN aufgefallen ist: Der Sound ist
wirklich unbeschreiblich geil! Ziemlich laut, druckvoll und brät
einfach gerade nach vorne. Hätte ich nicht gedacht, für so ein
Asselfestival!
Und nebenbei: Hier spielen nie zwei Band gleichzeitig auf der Hauptbühne
und im Zelt, sondern immer artig nacheinander. So gibt es keine
Soundüberschneidungen, und man muss sich nie zwischen zwei Bands
entscheiden. Na ja, bei dem Scheiß, den die hier anbieten, stört mich
das ja ohnehin nicht.
Im Zelt THE SHOCKS gaffen, so komplettomater 78er-Punk, glaubhaft und
irgendwie cool dargeboten, kann man sich aber wahrscheinlich auf Platte
nicht ernsthaft geben. RUBBERSLIME habe ich ja leider schon ertragen
müssen, und Saschas Beschreibung „Punkrock-Karaoke“ passt immer noch
wie die Faust aufs Auge. Also kräftig ein paar Bier trinken und Neiß
beschimpfen. Der macht aber den Eindruck, als findet der das nicht gut.
Hm, da will man mal jemandem einen Gefallen tun, dann ist das auch
wieder verkehrt...
Also saufen, Besoffenen zugucken, von Hunden bedrohen lassen, morgens
den Bönx mit plattem Reifen zu unserem Zeltplatz lotsen, weil (Achtung
uppjepaas!) alle schon am pennen sind! Dieser versucht dann im Zelt vom
Fö unterzukommen. Fö allerdings schon im Tiefschlaf. Bönx textet
trotzdem: „Fö, ey Fö, ich hab einen Platten!“ Fö nuschelt (wohlgemerkt
im Schlaf): „Ich weiß.“ Bönx verdutzt: „Woher denn?“ Fö: „Hab ich
geahnt.“ Bönx: „Bei Dir im Zelt ist doch noch Platz, kann ich da
pennen?“ Fö: „Nein.“ Bönx: „Warum nicht?“ Fö: „Da kommen gleich Frauen
die für uns tanzen!“
Hat man davon, wenn man Besoffene weckt!
Die Sonne steht hoch am Himmel, tausend Grad im nicht vorhandenen
Schatten, wieder unpunkig zum Wasser, dieses Mal schwimme ich mit.
Herrlich. Plansch plansch. Hätte ich das ja geahnt, hätte ich mir mal
ein paar Schwimmklamotten mitbräächt. Aber bitte wer stellt sich auf
Strandurlaub ein wenn er aufs FORCE ATTACK fährt? Hä? Aber wieder
scheißegal, das kühle Wasser zaubert den Kater wunderbar weg. Freu
freu. Hinterher auf zur Pommesbude, und eine Bestellung dauert im
Schnitt drei Stunden, und wenn die Planwirtschaft nicht gerade zufällig
deinen Essenswunsch Pommes mit Majo vorgibt, dann bekommt man das, was
halt im Plan steht. Könnten Frikadellen sein, oder ein Toast Hawaii
oder auch ein paar in die Fresse. Jedenfalls scheint das hier so...
Beim fressen kaufen im dörflichen Supermarkt stehen da Security-Heinis,
weil der Markt wohl jedes Jahr von den Asseln geplündert wurde. Hö.
Aber es bietet sich ein ziemlich cooles Bild: In der Eingangshalle,
zwischen den beiden automatisch öffnenden Glastüren, sitzt ein Haufen
Leute mit Schlabberiros und Kötern (!!), über die man irgendwie
drüberbalancieren muss. Sauwitzich! Die armen Einwohner verstehen die
Welt nicht mehr, und einige Omas mit entsetztem Gesichtsaudruck denken
wahrscheinlich, die Russen sind wieder da oder so.
Zurück zum Festival, immer artig uppmaachen, weil heute Abend die
MÄCHTIGEN KASSIERER spielen, und da geht man ja anstandshalber nicht
nüchtern hin! Einen Tropfen Punkrock habe ich ja nun auch noch im Blut!
Aber zwischendurch JAN FEAT. UDSSR auf der Hauptbühne gaffen. Coole
Punkrocktröterei! Danach, endlich mal, die JESUS SKINS im Zelt. Ich
wollte immer schon mal wissen, ob die das denn ernst meinen. Pünktlich
zu Beginn stellt sich eine Horde verrückter vor die Bühne, mit
PLO-Schals vermummt und selbstgebastelten Pappschildern am Stöckchen,
wo so Sachen draufstehen wie „Christen Fisten“, und das „i“ ist eine
kleine Faust. Oder „ACAB – All Christs are Bastards!“. Sauwitzig! Und
die werden nicht mal verprügelt, hm. Auf dem Banner hinter dem
Schlagzeug steht in Altschrift „Jesus Skins – Nazareth“! Daneben
liebevoll je ein glatzköpfiges Engelchen und Teufelchen. Unglaublich!
Die Bandeigene Security besteht aus vier vermummten Typen, alles
Kanten, die vorne am Bühnenrand mit Wasserpistolen auf Leute schießen,
die mit Bechern schmeißen. Riesenhits wie „Skinheads in der Kirche“,
Riesenstimmung, obwohl irgendein Idiot Böller auf die Bühne schmeißt.
Am Ende gehe ich hinter die Bühne, um mir mal anzugucken, was das für
Typen sind. Die lachen sich den Arsch ab und sind komplett zutätowiert
mit eigenartigen New School Totenköpfen und so was. Hö. Soviel zum
Thema Ernsthaftigkeit.
Der Julietta gefällt das alles hier ganz hervorragend, weil man sich
hier nämlich nicht vernünftig fönen kann, und man kann sich auch nur
ganz schwer jeden Tag fünf Stunden lang duschen und zehn Stunden lang
schminken, aber der Jojo ist so nett, und bringt sie ab und an auf
andere Gedanken...
Beim rumlatschen und breit machen für die MÄCHTIGEN KASSIERER sehe ich
noch eher zufällig CHURCH OF CONFIDENCE, die komischerweise recht mager
im Zelt besucht sind, aber saucoolen Punkrock mit viel Rotz, im Stil
von schnelleren SOCIAL DISTORTION machen, und nebenbei spielt der
ehemalige Basser der TERRORGRUPPE da. Vor allem die coolen Fönfrisuren
können alles! Antesten!
Überall, wo man hinguckt, rennen Leute mit KNOCHENFABRIK-T-Shirts rum.
Es ist einfach nicht zu fassen! Einen quatsche ich an, ob er die denn
schon mal live gesehen hat, aber er meint, da war er noch zu jung. Aha.
Aber zumindest wird meinen Augen mit einem CHEFDENKER-Shirt
geschmeichelt. Ein ganzes. Toll. Super. Mir schwillt der Ständer. Und
drei Mal erklingt CHEFDENKER aus irgendwelchen Autos. Naja, immerhin.
Und um den triumphalen Siegeszug noch zu verfeinern, werde ich einmal
abgefeiert, weil ich es ja bin, der Gitarrist von CHEFDENKER, aber
nicht einmal ein popliges Bier scheint das Wert zu sein...
Allerdings rennen hier allerhand bekannte Gesichter rum: Der von den
JUNGS, die Torgauer Conny und KNÜPPELDICKE-Prominenz, Sir von und zu
Fichli, die Typen aus Stö, Wild at Heart-Thekenpersonal und weiß der
Henker watt nich noch alles. Falls es so was wie die D-Punk-Szene geben
sollte, dann ist die hier versammelt, und scheinbar gar nicht mal so
groß!
LOKALMATADORE finde ich hier besser als aufm FULL FORCE, aber immer noch
nicht richtig asozial genug, allerdings hat der Sänger eine triumphale
Ansage am Start: „Gleich kommen die Kassierer und Wölfi, die einzigen
hier, die noch betrunkener sind als uns!“ Pillemann Fotze Arsch und Ich
lass dir dein Kochtopf lass du mir mein Bier sind allerdings absolute
Gott-Überhits, und das sehen wohl alle hier so! Richtig so!
DIE MÄCHTIGEN KASSIERER. Na ja, tatsächlich: Wölfi zieht sich aus, ein
Hitfeuerwerk sondergleichen wird runtergerissen und die Meute tobt. Und
ich bin über alle Maßen hinaus begeistert! Mit meinem wichtigen Pass
habe ich einen Ehrenplatz neben der Bühne auf einer wackligen Bierbank.
Yeah! Dann lässt Wölfi die Meute singen „seht ein seht ein Sexismus ist
gemein“, um danach „Mach die Titten frei ich will wichsen“ anzusagen!
Absolut unangefochten!
Nach dem Konzert kommt Wölfi von der Bühne und wird von einem
Schlabberiro vollgetextet, juckt Wölfi aber nicht, er nickt mal
beiläufig und pisst in die Ecke. Auf die Frage, warum die nicht „...das
schlimmste ist wenn das Bier alle ist...“ gespielt haben, antwortet
Wölfi: „Dann kommen diese ganzen über-Kopf-Klatscher, ich mag diese
über-Kopf-Klatscher nicht, ich will die nicht haben!“ Also, das Wölfi
in seiner fetten Wampe einige Kilo Coolness gebunkert hat, war ja klar,
aber dafür, das er mir so direkt aus der Seele gesprochen hat, baue ich
ihm einen Altar!
Joh, dann bestrafe ich mich doch heute noch mal richtig, so zur Feier
des Tages, prost. Gesagt, getan. Neiß pennt. So ja nicht.
Superfreunde-Hits ins Ohr brüllen, Neiß zum weitersaufen auffordern.
Ohne zu zögern kommt er mit. Gar nicht schlecht für ein kleines
Mädchen. Ab ins Saufzelt das nach Pisse und Kotze stinkt. Ich bin
sauer, weil Neiß die ganze Zeit an seiner scheiß Kamera rumspielt statt
zu saufen. Also verschenke ich die Kamera. Kriegen wir natürlich nicht
wieder. So schnell sind 260 Euro weg. Und das Neiß doch vernünftig
gesoffen hat beweist er durch zweimaliges (!) Ablegen nach Ansage,
würg. Alles egal, Oi Oi Asselpunk.
Morgens geht Fös erster Griff nach dem Augen öffnen wieder zur Dose. Ich
bin baff! Auf auf, wieder zum Wasser, und tatsächlich hilft das gegen
Kater. Und schon wieder mehr als genügend Pack beim Sonnenbaden, außer
ein Irotyp, der rumjammert, das Wasser wäre ihm zu kalt, während er am
Ende von einem kleinen Steg steht, der ins Wasser führt, und sich nicht
traut reinzuspringen. Och Gottchen...
In dem Saufzelt, was nach Pisse und Kotze stinkt, da kann man morgens
Kaffe und Brötchen kaufen. Nicht nur, dass das Zeltaroma geradezu zum
essen einlädt, nein, auf den Brötchen sitzen auch fünf Millionen
Fliegen, Wespen, Wanzen und Kakerlaken. Lecker! Da feech ich mir doch
lieber ne Büxe Ravioli rein. Köstlich!
Schnell die 260 Euro Neiß geben, bevor ich mich selbst vierteile,
verprügele und danach wüst beschimpfe, und dann kommen auch schon
MÜLLSTATION. Tja. Also der Name ist mal Programm!
ZSK spielen im vollen Zelt und spalten die Meinungen von
Superkiddyrumgehüpfe bis peinlicher Möchtegern-PC-Scheiß.
So langsam wird es aber auch immer asseliger, und einige liegen ganz
geschmeidig halbtot in der Gegend rum. Hier soll sogar mal jemand
gestorben und erst nach zwei Tagen gefunden worden sein. Wundert mich
überhaupt nicht!
Bei den MIMMI´S schwebt Mieschka in anderen Sphären und erzählt nur
hundert Mal das er glücklich ist. Na dann. Also der Gitarrist post
recht fluffich in der Gegend rum, aber der Rest. Hm na ja. Irgendein
Arsch wirft dem Schlagzeuger was an den Kopf, das Konzert muss
unterbrochen werden und der Kopf muss genäht werden. Ganz toll, also da
hat jemand aber zu Hause was tolles zu erzählen, wie toll er ein
Arschloch war. Ganz großer Applaus!
So, irgendwelche Leute präsentieren ihre ungewaschenen Rosetten, andere
fragen ganz nett an, ob man Lust hat sich zu prügeln, weil sie
Hooligans sind, und wieder andere sabbeln irgendwas vor sich hin weil
sie kurz vorm Koma stehen. Allerdings fällt auf: Die meisten Iros
stehen auch nach vier Tagen Festival immer noch wie eine eins! Und
sogar die Stacheln vom Fahrer-Dennis haben sich alle gehalten, sogar
ohne nachgelen. Auch er kann sich das nicht so richtig erklären, er
meint nur, das es furchtbar juckt... Und die legendäre Dosenschlacht
gab es auch nicht, wahrscheinlich wegen dem scheiß Dosenpfand. Und es
hat nicht mal ein einziges Dixi gebrannt, sehr schwach!
Joh, habe ich das auch mal gesehen. Also das ist schon eine Riesen
Asselei, aber nicht ganz so extrem, wie man sich das vorstellt. Schade
eigentlich...Du Arsch!
Weil der Andre sich die Nacht über eine ganze Pulle Whiskey alleine
reinjefeecht hat, und die eben erst wieder raus wollte, verzögert sich
die Abfahrt ein wenig, aber Neiß zeigt mir in der Zeit so grandiose
Gottbands wie Cotzraiz oder ähnliche Perlen der musikalischen
Unterhaltung.
Scheißegal, ein ganzer Tag lang Rückfahrt, weil die das Wort „Umleitung“
doch etwas zu genau nehmen, da hinten im Osten. Denn wir werden drei
Stunden durch die Wälder gelotst, für eine Strecke von drei Minuten.
Toll. Aber zum Glück habe ich ja jetzt einen ganzen Tag lang Zeit mich
auf die Beine zu bringen, weil es dann ja auf nach Wacken geht, zu
meinem vierten Festival in diesem Sommer. Mann bin ich geil! Und da in
Wacken gibt es endlich wieder Metal, endlich wieder Männermusik. Noch
mal vier Tage lang drei Akkorde rauf und runter, und ich kaufe mir
sellba so ein weißes Leibchen, wo man die Ärmelchen hinten
zusammenbinden kann! Du Arsch!
Prost.
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