duschen ist KEIN heavy metal
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The Busters - Live Music Hall Köln - 29. Dezember 2003
So, Weihnachten endlich vorbei, den Magen vollgeschlagen mit jeder Menge Köstlichkeiten - endlich mal keine Tiefkühlpizza - und diversen alkoholischen Getränken. Schnell die alte Heimat verlassen und zurück ins schöne Köln.

Der Tag hat eigentlich nicht so toll angefangen, da ich meinen heißgeliebten FIAT, der die letzte Zeit unser Chefdenker-Tourbus war, zu Grabe tragen musste. Zum Glück erhalte ich einen Anruf von Silke, heute Konzert von The Busters in der LMH. Geil, hin!

Da mein Kühlschrank außer gähnender Leere mal wieder nichts zu bieten hat, schnell zum Plus latschen und ne Kiste Schloss und einen Dreierpack Tiefkühlpizza einkäufen. So sieht der Kühlschrank doch wieder normal aus! Hauptsache das Bier wird noch kalt.

Nach einigen Telefonaten musste ich allerdings feststellen, dass der Herr Kremer und The Kollege doch wohl keine Lust auf das Konzert hatten. Nun gut, ICH kann auch alleine Saufen. Silke und Jess treffen bei mir ein, paar Bier reingedreht und ab zur Bahn, aber auch Jess kommt nur mit bis vor die LMH, da morgen wieder arbeiten angesagt ist. Arbeit ist eben scheiße und Bahnfahren macht sexy.

Vor der LMH noch schnell Schwarzmarktkarten gekauft, in der Hoffnung die billiger zu kriegen, aber nix war, auch 15 Euros bezahlt. Egal, rein in den Laden, und scheiße, Vorband verpasst. Die kamen wohl aus Frankreich und heißen irgendwas mit LEO's oder so. Gut, Bewerten. Man mag gar nicht glauben, wie viele Einstellige sich auf ein Ska-Konzert locken lassen, allein das schon mal einen Pluspunkt. Nun gut, Bier kaufen und ab vor die Bühne. Volker, Caddy, Raki und Silvio Tach sagen und das Bühnenambiente ansehen. Aha, die Bandnutte schenkt einem Tee oder so was ein - lecker. Aber bei den anderen steht ordnungsgemäß Bier. Kleines Schlagzeugset und ein nicht zu übersehendes Percussionset - oh Gott - das hat mehr Mikros als das Schlagzeug, das gibt mir doch sofort ein mulmiges Gefühl. Genau wie die Orgel an der einen und das Piano an der anderen Seite der Bühne. Na das kann ja heiter werden. Im Hintergrund läuft Bluesmucke, ohoh. Aber das Bassmann hat zusätzlich einen Kontrabass dabei, ordentlich. Nach dem Line-Check geht's dann los.

11 Leute betreten die Bühne, Schlagzeuger, Percussiontyp, Bass, Gitarre, Sänger, zwei Tastenmännekes und vier Bläser. Erster Song und die Halle ist am Tanzen. Der Sound viel zu leise, unterhalten direkt vor der PA kein Problem, na ja, im weiteren Verlauf hat der Mischer dann doch noch die Lautstärkeknöppe gefunden. Nettes Bühnenbild, die Bläser geben ordentlich Vollgas was das Tanzen betrifft, der Bassmann zieht mit. Aber der Rest der Truppe sieht aus, als hätten die gerade erst noch das letzte Stück Weihnachtsgans verdrückt, die wohl noch sehr schwer im Magen liegt. Gut, die ersten drei vier Songs gefallen mir doch recht gut, obwohl Ska so eine Sache ist, die ich nicht immer gutheißen kann. Das bestätigt sich dann auch so ab dem fünften Song. Gleiche Struktur der Songs, gleiches Gitarrenspiel mit viel zu leisen und dürftigen Solieinlagen, wofür der Gitarrist von der Bühne geprügelt gehört. Und wie das bei Ska so ist und immer diese Bläser nach jeder Textzeile Dädädä - ich krieg langsam zuviel. Zeitweise dachte ich, ich steh auf einem Dorffest und schau mir irgendeine schlechte Coverband an, die selber keinen Bock hat zu spielen. Ziemlich lahmer Mittelpart. Dann kommt noch irgendein Typ auf die Bühne, der wohl in einem Gewinnspiel gewonnen hat und somit einen Song singen soll, darf, muss. Ich halts nicht aus, so eine Drecksscheiße, aber der Typ freut sich. Auch der Sänger wirkt leicht angewidert. Also zurück hopp ins Publikum diven. Apropos Stagediving, wurde zeitweise praktiziert, nur doch sehr dürftig. Wenn man da an andere Konzerte in der LMH denkt, z.B. Pantera usw. ist das hier echt ein Kindergeburtstag. Ich versuch mir die Laune mit einem Bier aufzufrischen. Ist zwar schwer, aber ich versuche doch der Band immer noch was gutes abzugewinnen. Und es klappt teilweise. Gegen Ende spielen die noch ein paar nette Liedchen. Ich glaube der allerletzte Song gefiel mir mit Abstand am besten, leicht verzerrte Gitarre und mal nicht die ganze Zeit dieses penetrante Tanz-Buffzack-Dädädä. War doch einer der wenigen Hits am Abend.

Es waren wohl knapp 850 Leutchens da, sah aber nicht so aus, na ja, Menschenzählen ist eh sinnlos. Alles in allem, ich werde mir diese Band nicht so schnell wieder ansehen und vor allem nicht für diesen Preis! Mögen mir alle Ska-Freunde eins drüberziehen, aber ich kann beim besten Willen nichts spannendes an dieser Musik feststellen, vielleicht muß man einfach genug quarzen um das zu verstehen.

In diesem Sinne - Prost!

Graf Disco


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