duschen ist KEIN heavy metal
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15.02.2003, Underground (Köln):
Bollock Brothers und die mächtigen LILI!

OK, lustig vom Klitsch verabschiedet und ihm gesagt das er der Baggergott und deshalb ein Arschloch ist und schon stehe ich zur Abwechslung mal auf der Arbeit, diesmal nur mit einem harmlosen Schädel aber dafür müde wie Sau. So in etwa dreißig Jahre später ist auch schon Feierabend.

Nix wie ab zu Lili! Man findet sich zusammen und glüht ordnungsgemäß vor. Das Angebot vom Lili (UND MöHRE!-) Manager umsonst rein zu kommen schlage ich dankend aus weil ich für Lili bezahlen WILL! Drinnen ist es schon halbvoll und sogar eine Iro-Assel mit Schnoizer beehrt die mächtigen Lili mit seiner Anwesenheit!

OK. A-Team-Melodie und Gesülze was an die Serie angelehnt sein soll, was aber keine Sau rafft oder witzig findet. Dann ENDLICH: Die mächtigen Lili laufen auf und braten los mit L-i-l-i. Yeah! ängste im Vorfeld das irgendwelche kaputten das nicht sehen wollen verlaufen im Sand. Die vorwiegend sich im mittleren Alter befindenden Herrschaften schunkeln sogar mit - am engagiertesten schunkeln die Damen, während die Herren sich beim gaffen eher bedeckt halten. Caddy erfindet oberamtliche neue Namen für die Band während die Iro-Assel mit dem Schnoizer beim Lili gucken die Welt einfach nicht mehr versteht. Großartiges Bild für Götter!

Mein Lieblingsposerhit "500 Singles" rockt gewohnt wie Arsch und ich bemerke das man auch einen Sender am Bass haben kann wenn man nicht rumrennt. Sieht einfach wesentlich cooler aus! Beschissen allerdings sind die Bierpreise, für ein Bier könnte man sich einen ganzen Puff kaufen!

Caro hat einen Knoten in ihrem Kabel und der Blockflötenteil brät mal wieder alles weg! Ylva klärt alle auf wer Farin Urlaub ist und das die Seite nicht Pop die Lili heißt sondern Lili Minus Pop! Frank ist sich mit mir einig das er bei Lili spielen sollte. Ich persönlich finde das er alleine schon wegen seiner erotischen Aura zum sexy-Image von Lili passt! Da lasse ich mich auch auf keine Diskussion ein! Die Meinung steht!

Bisschen Ska mit "Fa-Fa-Fantastisch" der meiner Meinung nach textlich purer D-Punk ist: Es geht nur darum, das alles vollgekotzt ist weil wegen von zu viel saufen. Jedenfalls Riesen Konzert, Riesenspaß!

Irgendwann Ende, Zugabe, Schade, schon vorbei. Teures Bier organisieren. Gar keine kompetenten Fachgespräche. Komisch. Dann Bollock Brothers.

Unglaublich. Der Gitarrist sah aus wie der Bruder vom Szenejunkies-Gitarrengott nur mit schwarzen Haaren, auch so amtlich mit übergang in den Nackenspoiler. Die Gitarre sah schlimmer aus als ein Kotzfleck und muss bei den Jungs da drüben wohl witzig sein. Der Sänger ist ein vollkommen verstrahlter, neben sich stehender uralter Mann mit Krawatte und so was wie einer Schuluniform. Oder so was, weiß der Geier. Ordentlich mit Pony und Wellensittichkamm den er sich alle fünf Sekunden artig zurechtrückte. Ich sage mal Ozzy-Faktor drei! Das beste allerdings war der Keyboarder. Supersexy mit glitzerndem Jäckchen im Alleinunterhalter-Style und ständig verschämt am grinsen. Also definitiv volle Punktzahl!

Die Musik ist ein Original! Genau wie ich mir das vorgestellt habe: Ganz langsames Uff-Taa Uff-Taa wo die Bass die ganze Zeit mitgeht mit viel gesprochenen Passagen und irgendwie extrem hohem Sympathie-Faktor!
Wenn ich mal einhundertsechzig bin will ich auch noch spielen! Der Gitarrist reißt manchmal kurze aber sehr knackige Soli runter und der Sänger gewinnt mit der Ansage: "Did you like the Girlband before? It was a good cooperation Backstage. The next Song is for the Girls, it´s called The Four Horseman!"

Die Jungs lassen sich nicht lumpen und geben hunderttausend Zugaben bis es dann endlich auch reicht. Ich war ja eh nur wegen den mächtigen Lili hier.

Ultrakurzfassung des Abends: Schuppes wie üblich weg, na der geht bestimmt nicht verloren, Silke macht den Organisator bezüglich Fahrerärsche ins Cave, Frank und ich fahren mit der Bahn und werden uns einig das Lili besser geworden sind. Drei mal die Woche proben macht sich bemerkbar, auch wenn die oft nur aufbauen und dann in die Kneipe oder sonst wohin gehen oder erst gar nicht antanzen und wir alleine in der Kälte vorm Proberaum stehen und nur dem Bahnhof und nicht Lili zuhören können. Ich nimm aus Versehen mein Bier mit ins Cave und bemerke das die da irgendwie so gar nicht drauf abfahren. Später im MTC mache ich (glaub´ ich) eine Schlagzeugerin für Lili klar, ich penne im Taxi ein und gehe per Punktlandung genau einen Meter vor meinem Bett um. Perfekt! Das nennt sich dann PS! Prost!

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