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AMBERFLUID, BACKSLASH, Wiehltalhalle, 07. Februar 2004
Thomas hat ja eine zweite Kapelle, eine Altherrenrockband in Gummersbach, wo er ebenfalls den Bassisten markiert. Und weil man Samstags ja nicht nach Köln geht, weil man da Gefahr läuft Spaß zu haben und Leute zu treffen, entscheiden sich der Frank und ich in unseren immer noch benebelten Köpfen mit Bus und Bahn nach Wiehl zu fahren (das reimt sich, und was sich reimt ist gut!).

Also Kasten Bier gekäuft, Bahn verpasst, halb vier: Prost. Dann per RB 25 mitten rein ins Nichts Richtung Gummersbach. Die Käffer hier sind alle so klein das ich mich richtig heimisch fühle. Unterwegs wird man von Asseln nach Bier angeschnorrt, das hält man im Kopf nicht aus. Eine Olle teilt sich das Bier standesgemäß mit ihrem Köter, lecker. Nun gut, in Gummersbach angekommen müssten wir ewig auf einen Bus nach Wiehl warten, also wieder zurück nach Dieringhausen. Da fährt überhaupt gar kein Bus, laut Plan. Also wieder nach Gummersbach, alles mit der Kiste unterm Arm, heißa macht das Leben Spaß. Von da aus sind es ja nur schlappe dreißig (!) Stationen bis Wiehl. Geil. Wir sitzen also gelangweilt im Bus, süppeln Bier und lassen uns durch abgelegene Regionen schaukeln. Nach einiger Zeit hält der Bus in Dieringhausen...
Aha. Soviel dazu. Ich glaube es einfach nicht.

Dann lernen wir ein siebzehnjähriges Mädel kennen, die gestern ebenfalls im Ojo war und STRANDGUT total geil findet. Ihre Freundin mag wohl auch noch die WOHLSTANDSKINDER und CHEFDENKER, sieh an sieh an.

Nach geschmeidigen drei Stunden sind wir auch schon am Ziel und knüppeldicht. Wir erfahren, das doch tatsächlich zwanzig (!) Karten im Vorverkauf weggingen. Meine Herren, nicht schlecht. Das ist hier eine Veranstaltung zu Gunsten von irgend einem Typen, der angeblich unschuldig in Amerika im Knast sitzt. Frank bringt sein Interesse dafür folgendermaßen auf den Punkt: „Mir doch egal! Ich rauche hier eine Zigarette.“ Joh, die AMBERFLUID-Jungens verbringen die Zeit bis zum Auftritt mit Bier ausm Kofferraum trinken, und der Sänger hat immer seine Olle dabei, damit die auch artig immer zurück fahren kann. Dann, neun Uhr, Showtime. Wir kommen umsonst rein, gehören ja zur Band (hust). In der doch recht großen Halle sind, na, sagen wir mal dreißig Leute. Wahnsinn. Die Hälfte davon sind Kameraleute, Fotografen und auch ein Bürgermeister, den ich versehentlich noch antorkel. Wat steht der auch so blöd da im Weg?

Zuerst wird irgendwas trauriges vorgelesen, heul. Dann Musik zwo drei vier.

Die Jungs haben Spaß, und darum geht’s denen ja auch. Die ein oder andere Mami „tanzt“ ein bisschen und die restlichen Leute versammeln sich um die aufgestellten Stehtische vor der Bühne (!!?) und kriegen ihren Stock im Leben nicht mehr aus dem Arsch.

Die Coverversionen von “Let me entertain you“ und “Fly away” kommen natürlich am besten an, die restlichen eigenen Stücke kennt ja keiner, und watt der Bauer nitt kennt, datt frisst er nitt! Aber der Abschluss mit Billy Idol´s Hit „Rebel Yell“ kommt gut. Ich darf filmen und beschränke mich wie erbeten nur auf Ärsche und Gitarrensoli.

Bier ein Euro, geht doch. Dann die mächtigen BACKSLASH, Coverband. Reine Coverband. Der Gitarrist mit 80er-Matte hat mal bei WARLOCK gespielt, dafür beten der Frank und ich ihn an. Aber er sagt, er hätte da einen Vertrag unterschreiben müssen, wo er hätte wegziehen müssen und Auflagen erfüllen müssen und so weiter, und deshalb hat er das nicht lange gemacht. Nun gut, jetzt spielt er Popmusik. Die Sängerin schafft es auch nicht die gelangweilte Hand voll Wiehl zum tanzen zu bringen, und schon ist es Zeit zum Aufbruch.

Thomas hat seine Olle kommen lassen, damit die uns jetzt mal schön artig nach Rösrath ins Trainspotting gurken kann, weil da der STRANDGUT-Daniel Umsonstbier anlässlich seines Geburtstages verteilt. Sie ist natürlich über alle Maßen hinaus begeistert, und so gut gelaunt, das sogar der Siggi sich nicht traut Guten Tag zu sagen. Unnötig zu erwähnen, das ich geschmeidig irgendwann abknicke, aber die Schönheit Arne wird aalglatt aufm Scheißhaus entjungfert. Geht doch. Morgens nehmen wir die erste Bahn zum Siggi (eine Station), und werden natürlich kontrolliert. Manchmal passt aber auch einfach alles. Nun gut, trotzdem alles geil. Hat es sich wenigstens gelohnt, das ich nicht mit nach Berlin gefahren bin. Wird aber nachgeholt! Prost.

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